Der Fotomonteur agiert jenseits der fotografischen Ansprüche von Authentizität und Objektivität. Seine Mittel sind aus dem Kontext geschnittene Einzelteile, die in einer neuen semantischen Bezugsetzung und Kombination ein eigenständiges Bild ergeben und dadurch ihre Aussage weg von der Dokumentation hin zur Vision verschieben.Die russische und deutsche Avantgarde hatte am Beginn des 20. Jahrhunderts großen Anteil an der Entstehung einer politischen Fotomontagekunst, die einerseits - im Falle der jungen Sowjetunion - für das Regime instrumentalisiert wurde, andererseits als entlarvende Waffe der Opposition diente. Letzteres hat - seit John Heartfield bis heute - Tradition bei den Kritikern bestehender politischer und gesellschaftlicher Verhältnisse. Neue Linke, Umwelt- und Frauenbewegungen entdeckten die Kommunikation über die Fotomontage in den 60er Jahren neu.Medienaktivisten, Verleger und Künstler versuchen heute mittels der inzwischen weiterentwickelten, digitalisierten Montagetechnik, ein erweitertes Bild der Wirklichkeit in der Wahrnehmung des Rezipienten zu erzeugen. Das Buch richtet sich an kunst- und zeitgeschichtlich Interessierte.
Bitte wählen Sie Ihr Anliegen aus.
Rechnungen
Retourenschein anfordern
Bestellstatus
Storno