Die 'Wasserfrau' als einzige klar im Ritus mitwirkende Frau der zum Ende des 19. Jahrhunderts gegründeten Peyote-Religion gilt als die religiöse Vertreterin der mythischen 'Peyote-Frau'. Sie ist eine Vermittlerin, die ihre vom Peyote-Geist oder vom christlichen Gott empfangene panindianische Botschaft an bedeutende indianische Männer weitergab und heute im Ritual an die Gläubigen weitergibt. Die Autorin setzt bei der Erstellung des Modells einer gesamtindianischen Mythologie die Peyote- und Wasserfrau in Vergleich zu zwei weiblich gedachten Figuren traditioneller Mythen: der 'Weißen Büffelkuhfrau' (White Calf Woman) der Lakota und der 'Sich Verändernden Frau' (Changing Woman) der Navajo. Dabei wird deutlich, daß im indianischen Heilverfahren das Weibliche ein wirkungsvolles Medium bildet. Durch die im Buch vorgestellten Sachverhalte wird nahegelegt, methodisch von einem primär(en) weiblichen Schamanismus in Nordamerika zu sprechen.