Ribosomen finden sich als einzige Zellorganelle in Archaebakterien, Bakterien und Eukaryonten. Sie katalysieren die Bildung der Peptidbindung während der Proteinbiosynthese. Man geht davon aus, dass sie nur einmal entstanden sind und durch Modifikationen im Laufe der Evolution ihre heutige Komplexität entwickelten. Durch die Entstehung des Zellkerns kam es bei Eukaryonten zu einer räumlichen Trennung von Transkription und Translation. Bei ihnen müssen ribosomale Proteine nach der Synthese im Zytoplasma über ein aktives Kernimportsystem in den Zellkern transportiert werden, um ihre Funktion im Zuge der Ribosomenbiogenese ausüben zu können.Prokaryonten dagegen besitzen keinen Zellkern, so dass bei ihnen Transkription, Translation und Ribosomenbiogenese in einem Zellkompartiment stattfinden.Dennoch konnte in dieser Arbeit gezeigt werden, dass bakterielle ribosomale Proteine aktiv in den Zellkern eukaryontischer Zellen importiert werden und teilweise sogar an deren Nukleoli akkumulieren.Des weiteren werden mögliche Ursachen und evolutionäre Implikationen dieser überraschenden Beobachtung diskutiert.