Die Bandbreite anthroposophischer Literatur ist umfassend, zu fast allen Bereichen des Lebens ist etwas geschrieben worden - allerdings nur zu fast allen: Homosexualität wird bisher kaum thematisiert, und das in einer Zeit, in der sich immer mehr Menschen zu den unterschiedlichen Formen der Liebe bekennen. Angesichts dieser erstaunlichen Einseitigkeit hat sich eine Gruppe von Menschen auf den Weg gemacht, moderne Gedanken der Anthroposophie aufzugreifen, um Erkenntnisstreben und Lebensrealität in ein neues Verhältnis zu bringen. In diesem Buch wird ein weiter Bogen geschlagen: von der Klärung methodischer Voraussetzungen bis hin zur höchsten Dimension der Liebe, der sprirituellen. Dazwischen entfaltet sich die Vielfalt des realen Lebens: die vier Dimensionen der Liebe, die wichtigsten Richtungen der Liebe, die Frage nach Mann und Frau als Geschlechtern der Liebe, die sozialen Formen der Liebe und schließlich Materialien zu einer Pädagogik der Liebe. Viele Interviews und biographische Berichte, aber auch einige Auszüge aus der Schönen Literatur ergänzen die theoretische Auseinandersetzung. Während bis heute viel zu oft nur die Risiken und Nebenwirkungen "abweichender" Lebens- und Liebensformen beschworen wurden, suchen die Autorinnen und Autoren dieses Buches vor allem die Chancen und möglichen Aufgaben, die mit der Vielfalt des Lebens und Liebens einhergehen.