In der Arbeit wird überprüft, ob rationale Erwartungen als asymptotisches Ergebnis eines adaptiven Lernprozesses abgebildet werden können. Dazu wird ein Modellrahmen entwickelt, um adaptives Lernen in der Sprache dynamischer Systeme zu formulieren. In diesen Modellrahmen können mikroökonomische, makroökonomische und Finanzmarkt-Modelle eingebettet werden. Anhand eines deterministischen Modells überlappender Generationen wird gezeigt, daß die explizite Berücksichtigung von adaptivem Lernen Instabilität und Chaos generieren kann. Der adaptive Lernprozeß kann im Falle chaotischer Dynamik konsistent sein, da die Wirtschaftssubjekte keine systematischen Prognosefehler erkennen. Diese Ergebnisse stellen die Rechtfertigung rationaler Erwartungen als asymptotisches Ergebnis eines adaptiven Lernprozesses in Frage.