Die philippinische Identität ist seit Beginn der Kolonialherrschaft von einer Sehnsucht nach Unabhängigkeit, Partizipation und Selbstbestimmung geprägt. Die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Missstände des Landes führten zu Unterdrückung und Verarmung des Großteils der Bevölkerung. Aus der mutigen Entschlossenheit diese ungerechten Strukturen zu bekämpfen, formierten sich diverse Organisationen, um an der Seite der Armen nachhaltig für mehr Gerechtigkeit einzutreten. Entstanden aus diesem täglichen Ringen der unterdrückten Bevölkerung, versucht die Theology of Struggle, die Theologie des Kampfes, durch die unmittelbare Verbindung von Glauben und Lebensrealität Hoffnung und Beistand zu schenken. Voraussetzung für diese solidarisch-kämpferische Position ist das Eintauchen in die bitteren Lebenserfahrungen der Armen und deren (Überlebens)Kämpfen. Insofern nimmt die Kirche der Armen in dieser Theologie authentische Gestalt an. Dieses Buch begibt sich auf die Spurensuche nachrevolutionären Aufbrüchen im Christentum und versucht ausgehend von pastoralen, biblischen und theologischen Beispielen die Eigenart der Theology of Struggle zu erforschen.