Masterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Beschaffung, Produktion, Logistik, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Festlegung der Bundesnetzagentur zu den Ausgleichs- und Bilanzierungsregeln im Gassektor bildet mit der Kooperationsvereinbarung III seit Oktober 2008 die Grundlage des Netzzugangs im liberalisierten Gasmarkt. Durch das neue Gasnetzzugangsmodell soll u.a. auch der bisher durch monopolistische Strukturen geprägte Regelenergiemarkt in wettbewerbsfreundliche Strukturen überführt werden. Durch die zentrale Koordination des Regelenergiebedarfs durch die Bilanzkreisnetzbetreiber und die Möglichkeit der Beteiligung eines jeden Marktteilnehmers am Regelenergiemarkt soll dieser transparenter und effizienter werden. Aufgrund dieser Voraussetzungen haben sich neben den Netzbetreibern auch die Erdgasvertriebe der Stadtwerke neuen Herausforderungen zu stellen. Durch die Standardisierung auf Netzbetreiberseite ergeben sich neue Chancen für den Erdgasvertrieb an Letztverbraucher. Hiermit ist ein Umdenken in der Beschaffungsstrategie - weg von der Vollversorgung und hin zum eigenen Bezugsportfolio - das Stichwort. Ein Bestandteil solch einer Strategie kann der Einsatz von Speichern sein. Einzusetzen sind diese beispielsweise als Mittel zur Glättung von Bezugsspitzen im eigenen Portfolio oder zum Verkauf von Lastflusszusagen an Netzbetreiber. Zudem eröffnet sich die Möglichkeit, den Speicher bzw. einzelne Speicherdienstleistungen an Dritte zu vermarkten. Viele Stadtwerke verfügen über Erdgasspeicher, die vor der Liberalisierung im Rahmen der integrierten Versorgung zur Optimierung des Bezugs eingesetzt wurden. Hierzu waren die Speicher häufig dem Netzbereich des integrierten Versorgungsunternehmens zugeordnet. Da Erdgasspeicher nunmehr frei von Netzrestriktionen nutzbar sind, ist zu untersuchen, inwiefern diese von anderen Konzerneinheiten nach ökonomischen Gesichtspunkten besser genutzt werden können. Die Untersuchung verschiedener Einsatzmöglichkeiten auf Seiten des Stadtwerkevertriebes oder des Netzbetreibers und deren Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist Gegenstand dieser Arbeit; der Regelenergiemarkt steht hierbei besonders im Fokus. Ziel ist, Handlungsempfehlungen für den zukünftigen Umgang mit Erdgaskugelspeichern bei Stadtwerken an einem zuvor definierten Beispiel zu erarbeiten. Grundlage der Betrachtungen ist ein Erdgaskugelspeicher; die Ergebnisse sind jedoch grundsätzlich, bis auf wenige Aspekte, gleichsam auf Röhrenspeicher übertragbar.
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