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"Katz-Rosenthal? Ja sicher, kenne ich die. Die waren Metzger und früher sehr bekannt hier in Köln mit mehreren Geschäften. Soweit ich weiß, waren sie Juden!" Darauf folgt in der Regel eine betretene Stille. Eine häufige Antwort, die man heute von den wenigen hochbetagten Einwohnern erhält, die ihre Stadt noch vor dem Zweiten Weltkrieg erlebt haben und sie liebevoll das "Alte Köln" nennen. Auf die Frage, was mit den jüdischen Firmeninhabern in der Nazizeit passiert ist, haben sie in der Regel keine Antwort.Als der Autor vor einigen Jahren in die Ehrenstraße 86 zog, hatte er selbst noch nie von…mehr

Produktbeschreibung
"Katz-Rosenthal? Ja sicher, kenne ich die. Die waren Metzger und früher sehr bekannt hier in Köln mit mehreren Geschäften. Soweit ich weiß, waren sie Juden!" Darauf folgt in der Regel eine betretene Stille. Eine häufige Antwort, die man heute von den wenigen hochbetagten Einwohnern erhält, die ihre Stadt noch vor dem Zweiten Weltkrieg erlebt haben und sie liebevoll das "Alte Köln" nennen. Auf die Frage, was mit den jüdischen Firmeninhabern in der Nazizeit passiert ist, haben sie in der Regel keine Antwort.Als der Autor vor einigen Jahren in die Ehrenstraße 86 zog, hatte er selbst noch nie von "Katz-Rosenthal" gehört. Nachdem er eines Tages erfuhr, dass ein Mann in seinem Haus Selbstmord begangen hätte, der einer der Inhaber des Unternehmens gewesen sei, begann er, sich damit zu beschäftigen, welche Menschen 80 Jahre zuvor im gleichen Haus gelebt und welche Schicksale sich in den Räumen abgespielt haben mögen. Dies war der Anfang einer aufwändigen Spurensuche nach der Kölner Unternehmerfamilie Katz-Rosenthal, die bereits 1928 durch die "Mäuseaffäre" im "Westdeutschen Beobachter" unter der Leitung von Robert Ley, dem späteren Reichsleiter der NSDAP und des Einheitsverbands Deutsche Arbeitsfront, fast um ihre Existenz gebracht worden wäre.Dieses Buch ist kein Roman, obwohl es den Stoff dazu sicherlich liefern könnte, sondern eine Sortierung, Zusammenstellung und Interpretation von familiengeschichtlichen Quellen, deren Authentizität es so weit wie möglich zu bewahren gilt.
Autorenporträt
geboren 1969 in Bonn, 1996 Diplom der Sozialpädagogik an der staatlichen Fachhochschule in Köln, seitdem an verschiedenen Schulen im Rheinland als Sozialpädagoge im Bereich der Beratung und Sozialer Gruppenarbeit tätig. Lebt in Köln.
Rezensionen
"Erst eine Nachbarin erzählte [Vieten] von der historischen und kulturellen Bedeutung des Ortes, an dem sich Abraham Katz 1933 das Leben nahm. Vieten begann mit der Suche nach Überlebenden der Kölner Metzger-Dynastie und hielt die spannende Geschichte der Familie in seinem Buch fest." Kölner Stadt-Anzeiger, 2. April 2018 "[Vieten] beschreibt - nüchtern, aber fesselnd - alle seine Schritte, weckt so Neugier und erzeugt Spannung. Akribisch, detailreich, aber nie langweilig erzählt er die Geschichte einer fest in der Kölner Gesellschaft integrierten, überaus erfolgreichen Familie" Report-K, 5. April 2018