Die Apocalypsis Nova , ein um 1500 entstandener prophetischer Text, erregte im 16. und 17. Jahrhundert die Aufmerksamkeit vieler Gelehrter. Die Forderung des Textes nach Kirchenreform, die eigenwillige Theologie und nicht zuletzt die auffällige und paradoxe Narratologie garantierten seine große Popularität. Bis heute finden sich zahlreiche historische Handschriften dieses umfangreichen Werkes, die den Einfluss desselben in Europa und bis auf den amerikanischen Kontinent belegen. Damit bietet dieser einzigartige Text die Möglichkeit, theologische und epistemologische Verhandlungen zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit zu untersuchen. Mirjam Wulff eröffnet einen faszinierenden Blick in diesen Verhandlungsraum, in dem Apokalyptik und Mariologie, Scholastik und Renaissancephilosophie eng miteinander verschränkt werden, und leistet damit einen Beitrag zur Untersuchung der komplexen theologischen und literarischen Landschaft um 1500.
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