In seiner "Philosophie der symbolischen Formen" vertritt Ernst Cassirer die These, daß die Zeit als konstitutiver Teil der Wirklich-keitserfahrung gleichzeitig auch im Licht der sie konstituierenden Perspektiven Mythos und Religion, Sprache und Wissenschaft vorgestellt wird. So begreift Cassirer die Zeit einerseits als Produkt der symbolischen Formen, andererseits aber auch als Bedin-gung der Möglichkeit von Erfahrung insgesamt. Diese Akzentverschiebung eröffnet ein Spannungsverhältnis namentlich zur Philo-sophie Kants, weil letztlich die Frage nach der Erfahrbarkeit der Erfahrungsstrukturen selbst gestellt wird. Außerdem zeigt sich, daß in Cassirers Behandlung der Zeitthematik ein wesentlicher Schlüssel zum Verständnis seiner theoretischen Philosophie liegt, da seine Kernthese der Repräsentation nur unter Einbeziehung zeitlicher Strukturen zu verstehen ist, während andererseits jede Zeit-philosophie nur in Abhängigkeit von Symbolen bestehen kann.
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