Die im ersten Drittel des 14. Jahrhundertsentstandene Handschrift Ms. germ. fol 623 derStaatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz,illustriert die "Weltchronik"des staufischen Hofpoeten Rudolf von Ems (um 1200-um1254), einem Werk, das zwischen Bibeldichtung,Geschichtsbuch, höfischem Roman, Fürstenlehre undStaufischer Reichspropaganda rangiert und sichaufgrund seines Unterhaltungswertes besondersim 14. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute.Nicht selten wurden Weltchronikhandschriften aufgrundihrer Nähe zur Heilsgeschichte mit prachtvollenIlluminationen versehen und waren begehrtePrestigeobjekte. Die Berliner"Weltchronik"-Handschrift zählt trotz ihresfragmentarischen Erhaltungszustandes durch seine hochrepräsentative, unvergleichlich einzigartige undhochwertige Ausstattung zu den schönsten ihrer Artund ist von ungebrochener Anziehungskraft.Das Buch richtet sich an alle, die sich eingehenderfür Buchmalerei interessieren, insbesondereStudierende und Fachkollegen aus den BereichenKunstgeschichte und Literaturwissenschaft.