In jüngster Zeit haben sich Praktiken und Techniken zur Erfüllung des Kinderwunsches gewandelt. Dabei scheint es nicht mehr so klar, wer die Eltern sind. Angesichts zunehmender Pluralisierung der Lebensformen und neuen fortpflanzungsmedizinischen Möglichkeiten wird immer häufiger vom klassischen Familienmodell mit einer Mutter und einem Vater abgewichen. Heute muss zwischen sozialer, biologischer und genetischer Elternschaft unterschieden werden. Diese neuen Familienkonstellationen mit einer Vielzahl von Beteiligten stehen im Widerspruch zu bisherigen Vorstellungen von Familie und Verwandtschaft. Im Fall der Leihmutterschaft, bei der eine Frau für Dritte ein Kind austrägt und ihnen dieses nach der Geburt übergibt, werden bisherige Konzepte der Mutterschaft infrage gestellt. Schwangerschaft und Geburt sind hier nicht natürlich mit Mutterschaft verbunden. Die Institution der Leihmutterschaft führt auch im Recht zu Verwirrung. Die Klärung der rechtlichen Elternschaft etwa wirft besonders in internationalen Sachverhalten komplexe Problemstellungen auf. Vom rechtlichen Kindesverhältnis wiederum hängen weitere Bereiche ab, etwa die Staatsangehörigkeit oder das Aufenthaltsrecht der betroffenen Kinder, die es dringend zu klären gilt. Die vorliegende Arbeit nimmt sich diesen, bisher ungelösten Fragen an und untersucht die Institution der Leihmutterschaft, wie sie in der Schweiz, den USA und Indien geregelt und praktiziert wird.
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