Neben der Darstellung des populären und wissenschaftlichen Diskurses über das Essen eruiert der vorliegende Band einerseits den gesellschaftlichen und sozialen Hintergrund, vor dem die Wandlungsprozesse zu verstehen sind, und arbeitet auf Grund von biographischem und autobiographischem Material die Bedeutung von Oralität für die sich wandelnden Individualstrukturen der Neuzeit heraus. Damit wird es möglich, die wichtigsten Tendenzen und Strukturen eines Prozesses aufzuzeigen, in dem Essen zunächst zu einem Problem wird, das schließlich zunehmend psychisch besetzt wird. Damit zeigt sich aber zugleich, in welcher Weise spezifische Momente des Essens als Besonderes nicht im allgemeinen Normierungsprozeß aufgehen, sondern als Abweichung, als Vulgäres sich diesem Prozeß entziehen. Hiervon ausgehend wird die These vertreten, daß der Rückgriff auf orale Strukturen auch als Rest sinnlich-körperlicher Erfahrung verstanden werden kann. So ist in der spezifischen Oralität der Moderne der Versuch enthalten, die "flüchtige" Welt zu fassen zu bekommen, sich ihrer zu vergewissern und einzuverleiben.
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