Orthodoxe Christen, die sich in Gemeinde, Diözese, oder auch in unserer DOM-Gesellschaft engagieren, teilen die eine Erfahrung: Sie alle haben – entweder bei ihrer Rückkehr zur Kirche, in die sie als Kind aufgenommen wurden, oder bei ihrem späteren Eintritt – die göttliche Freude als Geschenk der Gnade erlebt. Natürlich wurde ihnen im weiteren kirchlichen Leben klar, dass dieses anfänglich bedingungslos gewährte Geschenk einer Antwort im eigenen asketischen Bemühen bedarf. Orthodox-Sein ist anstrengend und fällt besonders am Anfang manchmal richtig schwer. Und doch wissen sie alle um die Herrlichkeit, an der dieses Leben uns immer neu teilhaben lässt. Darum bemühen sie sich, sowohl als Priester wie auch als Laien, diese Herrlichkeit, die das einem jeden auferlegte Kreuz in Freude verwandelt, auch anderen in Familie, Arbeit und Freundeskreis zugänglich zu machen. Hier aber stoßen wir auf ein Missverhältnis zwischen dem Mühen um die Einladung unserer Mitmenschen und unserer wenig entwickelten Fähigkeit, Konvertiten so zu begleiten, dass sie in der Kirche heimisch werden und sich selbst als „Kirche“ wahrnehmen lernen. Der vorliegende Band versammelt Aufsätze und Diskussionen, in denen Priester und Laien über ihre guten und weniger guten Erfahrungen berichten. Da geht es bei den Priestern um einen Austausch von erfolgreichen und enttäuschenden Strategien, bei den Laien um eigene Erlebnisse aus der ersten Zeit ihres kirchlichen Lebens. Sowohl für Seelsorger als auch für Laien bietet dieser Band vielfältige Anregungen zur Vor- und Nachbereitung der Taufe und für eine Willkommenskultur in den Gemeinden, die auch die häufigen Sprachprobleme in den Hintergrund treten lässt.