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Religionskritik war den Dadaisten und Surrealisten ein grundlegendes Mittel ihrer Kritik am System Kunst. Anhand prägnanter künstlerischer Fallbeispiele und virulenter Episoden von den Anfängen von Dada in Paris bis zum Abebben des Surrealismus in den 1950er Jahren untersucht Nana Kintz den strategischen Einsatz des Themenfeldes Religion. Welchen neuen künstlerischen Formen und Verfahren hat diese Auseinandersetzung im Laufe ihrer Entwicklung als produktiver Motor gedient? Es wird entlang der Werke von Francis Picabia, Max Ernst, Salvador Dalí und André Breton dargelegt, dass die provokative…mehr

Produktbeschreibung
Religionskritik war den Dadaisten und Surrealisten ein grundlegendes Mittel ihrer Kritik am System Kunst. Anhand prägnanter künstlerischer Fallbeispiele und virulenter Episoden von den Anfängen von Dada in Paris bis zum Abebben des Surrealismus in den 1950er Jahren untersucht Nana Kintz den strategischen Einsatz des Themenfeldes Religion. Welchen neuen künstlerischen Formen und Verfahren hat diese Auseinandersetzung im Laufe ihrer Entwicklung als produktiver Motor gedient? Es wird entlang der Werke von Francis Picabia, Max Ernst, Salvador Dalí und André Breton dargelegt, dass die provokative Inversion christlicher Bildtradition und Moral ebenso wie das später relevant gewordene Konzept des Sakralen konstitutive Bestandteile der Kunstproduktion dieser beiden aufeinander aufbauenden künstlerischen Bewegungen waren. Im Rahmen der kritischen Auseinandersetzung mit Religion und Kirche setzten die in den Fokus genommenen Künstler unterschiedliche Themen wirksam in Relation zum Heiligen: Sie griffen etwa psychoanalytische Methoden, mittelalterliche Topoi, Antiimperialismus, Fetischismus und schließlich Mythos, Magie und Esoterik auf. Religiöse Rhetorik wurde nicht zuletzt auch eingesetzt, um den Surrealismus selbst und Breton als "Papst" zu kritisieren. Kunst war traditionell gut geeignet, religiöse Inhalte zu visualisieren - und christliche Religion war offenbar ihrerseits bestens als Vehikel geeignet, um die Festen der Kunstwelt ins Wanken zu bringen, wie hier anschaulich gezeigt wird. Die Surrealisten haben eine künstlerische Haltung vorgeführt, die keine Grenzüberschreitung scheut, und damit nachhaltig auf Kunst und Ästhetik - und damit auf die Gesellschaft - eingewirkt. Ihre Dekonstruktionen tradierter Darstellungsweisen und Sehgewohnheiten haben der Kunst bis heute nachwirkend neue Möglichkeiten aufgezeigt. Die reibungsvolle Auseinandersetzung mit Religion spielte dabei eine entscheidende Rolle. Vor dem Hintergrund der heutigen globalen gesellschaftspolitischen Entwicklung mit konservativen, totalitaristischen, ja geradezu restaurativen Tendenzen, ganz zu schweigen von terroristischen Anschlägen als Reaktion auf blasphemische Bilder, erhält die Betrachtung der ,gotteslästerlichen' Beispiele in Dada und Surrealismus eine neue Brisanz.
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Autorenporträt
Kintz, NanaNana Kintz studierte Kunstgeschichte, Romanistik und Volkskunde in Marburg, Ferrara und Hamburg. Mit der vorliegenden Untersuchung promovierte sie an der Universität Hamburg bei Monika Wagner. Nana Kintz arbeitet in der kulturellen Erwachsenenbildung sowie als freiberufliche Autorin und Kuratorin.