Der Elbbutt ist die reich illustrierte Geschichte der Fischerei auf der Niederelbe. Das Buch soll einen Einblick in die Welt der lokalen Küstenfischerei etwa von der Mitte des 19. bis in die Mitte des 21. Jahrhunderts geben und dabei ein natur- kultur- und fischereitechnisches Grundverständnis vermitteln. Dazu wurden etwa 2.000 Quellen und 1.500 Fotos gesammelt und bearbeitet, die bis 1625 zurückreichen. Die Niederelbe ist der Bereich der Tideelbe zwischen Hamburg und Cuxhaven. Dort war Altenwerder einer der vielen Orte mit alteingesessenen Fischerfamilien. Der einstige, heute unvorstellbare Fischreichtum in der Elbe gipfelte um 1870 in einer Blüte der Elbfischerei. Deren Rückgrat war der Fang der Wanderfische, vor allem von Stör und Lachs. Spezielle Netze wie das Pümpelnetz, das Buttnetz oder der Hamen, wurden für den Fang der verschiedenen Fischarten entwickelt. Hunderte von Fahrzeugen fischten damit über das ganze Jahr auf der Niederelbe und in ihren Nebenarmen. Viele von ihnen waren Lüttfischer.Parallel zur Industrialisierung erfuhr die bis dahin noch weitgehend unbelastete Elbe eine zunehmende Beeinträchtigung durch Abwassereinleitungen, Gewässerverbau und Schifffahrt. Die Ballung der Menschen in Hamburg führte zu einer unstillbaren Nachfrage nach Frischfisch. Folglich stieg die Anzahl der Fischer, die Fangtätigkeit wurde immer weiter ausgedehnt, und es wurden effektivere Fangmethoden entwickelt. Vermehrte menschliche Eingriffe in den Strom und Überfischung führten zu einem Rückgang der Fischbestände, der sogar Lachs und Stör bis etwa 1920 aussterben ließ. An deren Stelle traten Butt, Aal und Stint als die neuen Brotfische der Elbfischerei. Als diesen Fischereizweigen, trotz verzweifelter Gegenwehr, durch den gezielten Wegfang von Jungfischen, durch die Wollhandkrabbe und durch Konkurrenz um 1930 der Niedergang drohte, mussten die Fischer ihren Beruf aufgeben oder die Elbe verlassen und in die Seefischerei gehen.
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