Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, inwiefern sächsische Landes- und Regionalhistoriker des 19. und 20. Jahrhunderts die antike Geschichte bemühten, um damit regionenbezogene Sinngehalte zu schaffen oder zu stützen. Mit Methoden der Wissenschaftsgeschichte sowie der Antikerezeption untersucht Nele Schopf die Darstellung der sächsischen Frühzeit und die Rezeption der klassischen Antike in zentralen Werken der sächsischen Landes- und Regionalgeschichte. Auf diese Weise kann sie deren Beeinflussung durch historische Ereignisse, methodisch-theoretische Impulse der Landesgeschichtsforschung, wechselnde ideologisch-politische Machtkonstellationen und gesellschaftlich-kulturelle Aspekte verdeutlichen. Dadurch werden nicht nur neue Einblicke in die Werke von Autoren wie Karl Wilhelm Böttiger, Otto Eduard Schmidt, Rudolf Kötzsche oder Karlheinz Blaschke eröffnet, sondern auch übergeordnete Narrative identifiziert und untersucht, die quer zu den einzelnen Werken liegen.