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Sieben junge russische Bauern - es ist kurz nach Aufhebung der Leibeigenschaft - treffen sich zufällig auf der Landstrasse und beschliessen, zu Fuss durch das Land zu streifen auf der Suche nach Menschen, die "glücklich und frei" im Russenland leben. Dieses ansprechende erste Kapitel mit noch märchenhaften Zügen, wandelt sich sehr bald in realistische, farbige Beschreibung der sozialen Zustände auf dem Land. Die erste längere Begegnung geschieht mit einem Popen, den die Bauern nach seiner vermeintlich glücklichen Existenz befragen. Er eröffnet ihnen allerdings eine wesentlich andere Realität.…mehr

Produktbeschreibung
Sieben junge russische Bauern - es ist kurz nach Aufhebung der Leibeigenschaft - treffen sich zufällig auf der Landstrasse und beschliessen, zu Fuss durch das Land zu streifen auf der Suche nach Menschen, die "glücklich und frei" im Russenland leben. Dieses ansprechende erste Kapitel mit noch märchenhaften Zügen, wandelt sich sehr bald in realistische, farbige Beschreibung der sozialen Zustände auf dem Land. Die erste längere Begegnung geschieht mit einem Popen, den die Bauern nach seiner vermeintlich glücklichen Existenz befragen. Er eröffnet ihnen allerdings eine wesentlich andere Realität. Darauf beschert ihnen der Besuch in einem Dorf, wo gerade Jahrmarkt ist, weitere Begegnungen (und bietet Nekrassow Gelegenheit zu lebhaften Episoden). Wie dieses Fest in einer weniger schönen "trunkenen Nacht" endet, ziehen die Bauern ernüchtert weiter. Die Begegnung mit einem Gutsherrn, der seinem alten Leben mit Jagd, mit Gelagen und uneingeschränkter Macht über seine ehemaligen Bauern nachtrauert, erweitert das Bild der Bauern. Noch krasser (aber für den Leser unterhaltsam) wird das Zusammentreffen mit einem fürstlichen Autokraten, der seine alten Rechte immer noch ausübt, weil seine Erben das so mit den Bauern ausgehandelt haben.Nun finden die sieben Bauern, sie müssten einmal bei Frauen nachfragen, bei einer der selbständigen, stolzen Bäuerinnen. Sie gilt als erfolgreich und ent-sprechend glücklich. Doch ihre Lebensdarstellung mit vielen realistischen Details belehrt sie eines besseren. So bleibt ihnen nur übrig, mit dem Dorf ein Fest zu feiern auf eine Zukunft hin, die nicht nur den Bauern, sondern auch den russischen Frauen wirkliche Freiheit bringen soll.Nekrassow schreibt in lebendigen, ungereimten Versen, deren volkstümlicher Ton (den er sehr gekonnt handhabt), den Leser heute noch unmittelbar anspricht, und deren Inhalt ein sehr breites, sehr russisches, informatives Bild vermittelt, dem westlichen Leser fast unbekannt und spannend.
Autorenporträt
Zu seiner Zeit zählte man Nikolaj Nekrassow (1821-1878) zu den Großen der russischen Literatur, neben seinen Zeitgenossen Dostojewskij und Tolstoj. Als unbekannter Jüngling vom Land sucht er im großen Petersburg sein Glück, hungert sich durch, wird trotz seiner Halbbildung zum Redaktor der einflussreichsten Zeitschrift und zum geschickten Geschäftsmann. Eintritt in die bessere Gesellschaft. Tritt allmählich als Dichter hervor. Seine Verse mit ihrem neuen, unmittelbar ansprechenden Ton reden vom einfachen Volk, machen Furore. Erst später dann sein längeres Hauptwerk: "Wer lebt glücklich im Russenland?". Es liest sich - keine Angst vor Versen! - leicht. Es ist anschaulich, farbig, aufschlussreich, humorvoll, ernst, fröhlich, traurig - ein besonderer Einblick in eine unbekannte Welt.

Studium, Universität Zürich: Anglistik, Germanistik1963/64 Lehrer, Gymnasium Aarau1965-68 Lyceum Alpinum, Zuoz1968-70 Assistant Professor, Clark University, Worcester, Massachusetts (USA)1970-1999 Englischlehrer, Gymnasium ReussbühlZeitlebens Interesse an Sprachen und Übersetzen: Englisch, Italienisch, Dänisch, Schwedisch, Litauisch, Russisch mit alljährlichen Aufenthalten in Russland über 16 Jahre hinweg.Erschienen u.a. ein Reisebuch und zwei Kurzromane aus dem Dänischen für den damaligen Flamberg-Verlag in Zürich.Übersetzung von Dantes "Göttliche Komödie", in 3 Bänden mit ausführlichen Kommentaren (2015)Übersetzung von Nekrassows "Wer lebt gut im Russenland" mit Kommentaren, in Zusammenarbeit mit einer Universitätsdozentin in Jeletz (Russland).