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Im Jahr 1750 wurde die Gutsherrin Eleonora Gräfin von Gessler im Königreich Preußen durch ihre Untertanen angeklagt, die Magd Anna Deppin, so grausam geschlagen zu haben, dass diese starb. Sie rechtfertigte ihre Gewalthandlungen in einem aufwändigen Gerichtsprozess, in welchem sie zum Tode verurteilt wurde. Die Studie rekonstruiert Gerichtsverfahren und Umstände des Geschehens und ordnet sie in die zeitgenössischen Diskurse um Geschlecht, Gutsherrschaft und Gewalt ein. Der mikrohistorische Zugang bietet multiperspektivische Einblicke in die Funktionsweisen von Gutsherrschaft und die…mehr

Produktbeschreibung
Im Jahr 1750 wurde die Gutsherrin Eleonora Gräfin von Gessler im Königreich Preußen durch ihre Untertanen angeklagt, die Magd Anna Deppin, so grausam geschlagen zu haben, dass diese starb. Sie rechtfertigte ihre Gewalthandlungen in einem aufwändigen Gerichtsprozess, in welchem sie zum Tode verurteilt wurde. Die Studie rekonstruiert Gerichtsverfahren und Umstände des Geschehens und ordnet sie in die zeitgenössischen Diskurse um Geschlecht, Gutsherrschaft und Gewalt ein. Der mikrohistorische Zugang bietet multiperspektivische Einblicke in die Funktionsweisen von Gutsherrschaft und die Legitimierung / De-Legitimierung von Gewalt. Wie funktionierte "Herrschaft vor Ort" und warum wurde sie wann dysfunktional? Im Spannungsfeld von Herrschaftsansprüchen und ihrer sozialen Akzeptanz wird vor allem Gewalthandeln - auch geschlechtergeschichtlich - analysiert. Zudem werden zahlreiche Legitimitätsdiskurse, etwa um Erziehung, Grausamkeit und Medizin im größeren Zusammenhang diskutiert.
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Autorenporträt
Sonja Köntgen studierte sowohl in Berlin als auch in London Neuere Geschichte und Germanistik. Nach dem ersten Staatsexamen und der Beendigung eines Zusatzstudienganges »Deutsch als Fremdsprache«, erhielt sie ein Promotionsstipendium. Sie lehrte an der Freien Universität Berlin und der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und schloss 2014 die Arbeit an ihrer Dissertation ab, die sie im März 2015 mit summa cum laude verteidigte. Im Jahr 2016 erhielt Sonja Köntgen für ihre Studie den Hedwig-Hintze-Preis der Freien Universität Berlin. Inzwischen hat sie ihr zweites Staatsexamen zur Studienrätin absolviert und arbeitet an einer Berliner Schule.