Die »99 besten Schweizer Bücher« werden jeweils auf einer attraktiv aufgemachten Doppelseite in Wort und Bild vorgestellt: über eine Kurzbesprechung mit Angaben zur Schriftstellerin oder zum Schriftsteller, weiteren Lesetipps, einer unerwarteten Fußnote sowie über ein Bild, das direkt anspricht und auf der Bildebene Zugang zum Text ermöglicht. Zudem werden die Texte über Schlagworte oder Hashtags miteinander verbunden, so dass plötzlich unerwartete Bezüge entstehen zu Heimat, Emanzipation, Krieg, Verbrechen, Gewalt, Natur, Kunst oder Geschichte. Die 99 Werke bekannter und unbekannter Schriftsteller werden präsentiert mit hochwertigen Abbildungen, Fotos, Zeichnungen und Plakaten und sollen das Interesse und die Lust an Texten von Autorinnen und Autoren wecken, die in allen vier Landesteilen der Schweiz beheimatet sind.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Paul Jandl lässt sich gern ein auf diesen Kanon der Schweizer Literatur, der den Ball in jeder Hinsicht angenehm flach halte und keinerlei Anspruch auf ewige Gültigkeit erhebe. Jandl gefällt, dass hier weder einer ästhetischen Spielart noch einem Genre der Vorzug gegeben wird, wie er sieht, vom Roman bis zum Comic, über den Essay und das Gedicht sei alles drin. Auch die moderne, "sanft patriotische" Deutung des Schweizerischen, die Madame de Stael ebenso miteinschließt wie Aglaja Veteranyi und Melinda Nadj Abonji behagt dem Rezensenten. Und natürlich würde er gern über einiges diskutieren, aber solange Rousseau und Tuor, Dürrenmatt und Frisch, Hugo Ball und Johanna Spyris, Félix Vallotton, Cla Biert und Agota Kristof drin sind, kann er mit der Auswahl gut leben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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