Magisterarbeit aus dem Jahr 1993 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: gut, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage war jedesmal anders formuliert, aber es war immer die gleiche Frage. Sag mir, sag mir wie kann ich Ohne Schmerz leben? Ich weiß es nicht." (French, M. (1980), S. 18) Die Frage nach dem Leid birgt wohl eine der schwierigsten existentiellen Problematiken. In der Theorie beschäftigt man sich häufig mit seiner Überwindung. In der Praxis jedoch scheint dies unmöglich. Niemand möchte leiden, Aber wer ist seit Beginn der Menschheitsgeschichte prädestinierter dafür als die Frau? Und wo werden dem Leid Tür und Tor geöffnet, wenn nicht in der Liebeserfahrung? Und schließlich: Schiebt nicht die Abhängigkeit des sogenannten schwachen Geschlechts jedem Entrinnen einen Riegel vor? Wie kann man in einer Liebesbeziehung als Frau unabhängig und glücklich werden? Ich weiß es nicht. Aber ich will mich auf den Weg machen, dies herauszufinden. Ein solches 'Unterfangen' streift doch das pädagogische Diskursfeld lediglich am Rande, möchte man vorschnell urteilen. Und gehört nicht die Frage nach menschlichem Leid in den Bereich der Philosophie? Hiermit wäre zunächst das Thema einer Abgrenzung einzelner Wissenschaften angesprochen. In einer Zeit jedoch, in der endlich auch die Physik ihre Verbindung zur Philosophie gefunden hat, scheint es mir wesentlich, fachübergreifend zu arbeiten, ohne daß der Stolz, Herr über sein eigenes Diskursfeld zu sein, verletzt würde. Diese Arbeit hat eindeutig ihren Mittelpunkt in der Pädagogik. So wird zum ersten die Frage nach einer aufgeklärten Bildungskonzeption angesprochen, die Vernunft und Selbstbestimmung zu wesentlichen Zielen gemacht hat. Diese Diskussion erfolgt jedoch vor dem Hintergrund zwischenmenschlicher Beziehungen, genauer der Beziehung zwischen Mann und Frau. Zum zweiten geht es um geschlechtsspezifische Erziehung, sicherlich ein nicht unwesentliches Anliegen der Pädagogik. Dabei werden verschiedene Konzeptionen vorgestellt und am Erzieher-verhalten praktisch ausgewiesen, Und schließlich fragt diese Arbeit am Beispiel weiblicher Leidens- und Abhängigkeitsbereitschaft implizit immer wieder nach einer zukünftigen Pädagogik, die auch das 'Andere' der Wirklichkeit zu zeigen in der Lage wäre. Unverzichtbar scheinen mir unter diesen Fragestellungen Anleihen bei der Soziologie und Psychologie sowie vor allem auch bei der Philosophie.
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