Als ich anfing, die Geschichte von Lara und Elias zu erzählen, habe ich lange darüber nachgegrübelt, ob es möglicherweise anmaßend sei, sie in Wien Meidling spielen zu lassen, immerhin habe ich dort selbst nie gewohnt.Und wenn du jetzt denkst, lieber Leser, ich hätte eine befriedigende Antwort darauf gefunden, muss ich dich enttäuschen. Die Erzählung handelt von etwas, das wächst oder schrumpft, je nachdem, wie damit umgegangen wird: Der Schuld. Warum sie aber gerade dort spielt, wo sie spielt, in Meidling, ist schnell erklärt. Das ist der Tatsache geschuldet, dass genau dort, im Zwölften, die Inspiration zugeschlagen hat.Die Anfangsszene am Bahnhof hat sich (fast) genau so abgespielt, verhaftet worden ist an jenem Abend allerdings niemand. Die alte neugierige Dame, die sich zu Beginn der Erzählung so still und heimlich nähert, bin außerdem in Wahrheit ich gewesen.Als ich dieses so seltsam anmutende Pärchen beobachtete, habe ich mich nur eins gefragt: Was ist eure Geschichte?