Heiraten als Privatangelegenheit und freie Willensentscheidung ist in der westlichen Welt des 21. Jahrhunderts im Grunde eine Selbstverständlichkeit. In der adeligen Gesellschaft der Frühen Neuzeit kam das hingegen äußerst selten vor. Politisches Kalkül, wirtschaftliche Erwägungen, Besitzgewinn: All das wurde den Wünschen des Individuums übergeordnet. Die Familie Thurn und Taxis bildete in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Trotz aller Bemühungen der Beteiligten gelang es jedoch nicht immer, die Heiratsarrangements zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Sabrina Hartls Dissertation beleuchtet die Eheschließungen des Hauses Thurn und Taxis über vier Jahrhunderte hinweg.