Kindheitsfotos scheinen die subjektive Wahrnehmung unseres Selbstbildes stark zu beeinflussen. Historisch-pädagogische Perspektiven, die Schwerpunkt der Arbeit sind, gehen über das auf dem Foto abgebildete Individuum hinaus und legen den Fokus auf dessen Historizität und Eingebundenheit in einen familiären, aber auch gesellschaftlichen Kontext. Basierend auf den theoretischen Grundlangen der psychoanalytischen Pädagogik führte die Autorin narrative Interviews zur Beantwortung folgender Fragen durch: Welche Bedeutung hat es für Kinder, dass sie fotografiert werden? Warum fotografieren Eltern und inwiefern beeinflussen sie mit der Wahl der Momentaufnahme, was wie in Erinnerung bleibt? Hilft Kindheitsfotografie, Momente zu erinnern oder verfälscht sie eher die Erinnerung? Schließlich werden die verschiedenen Themenkomplexe, die in den Gesprächen aufkommen, verglichen und analysiert und zur zuvor dargelegten Theorie in Bezug gesetzt.