È bella, la vita! - Ein Ausruf des Glücks, dessen Syntax ,zweigeteilt' erscheint. Solche Sätze mit ,links' bzw. ,rechts' am Satzrand abgesetzten Nominalphrasen und deren pronominaler Reprise bzw. Vorwegnahme im Kernsatz werden als Left Detachment (LD) bzw. Right Detachment (RD) bezeichnet und sind hauptsächlich in gesprochener Sprache zu beobachten. Traditionelle Grammatiken berücksichtigen solche sogenannten segmentierten Sätze kaum. Wieso aber versteht, akzeptiert und gebraucht sie jeder italienische Sprecher? Offensichtlich drückt è bella, la vita! etwas anderes aus und wird in einer anderen Situation gebraucht als die syntaktisch unmarkierte Form la vita è bella. Worin genau aber bestehen semantische, pragmatische und diskursanalytische Unterschiede zwischen den beiden Äußerungen? Welche syntaktischen Funktionen können überhaupt in LD- bzw. RD-Position stehen? Und welche pragmatischen Funktionen erfüllen sie dann?Zur Beantwortung solcher Fragen widmet sich die vorliegende Studie der detaillierten Untersuchung gesprochener Sprache bzw. geschriebener Texte, die typische Charakteristika gesprochener Sprache aufweisen. Anhand zahlreicher Beispiele aus dem italiano parlato werden pragmatische Funktionen von LD und RD deutlich gemacht. Hierbei wird Sprache zwar synchron betrachtet, denn das Hauptaugenmerk liegt auf der Beschreibung aktueller gesprochener Sprache - zugleich ist aber Sprachwandel ,in actu' zu beobachten, der bis zur Grammatikalisierung bestimmter Formen gehen kann. Denn in der gesprochenen Sprache fallen Veränderungen auf im Vergleich zu traditionellen Grammatiken und der normativen Sprache, die diese lehren. Man beobachtet den Sprachwandel demnach nicht nur rückwirkend wie in der diachronischen Arbeitsweise, sondern man kann ihn sozusagen ,live miterleben'. Eine spannende Reise beginnt.
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