Bankensysteme lassen sich als Portfolios begreifen, welche aufgrund vielschichtiger Verflechtungen durch eine spezifische Abhängigkeitsstruktur gekennzeichnet sind. Aufgrund dieser Verbindungen können Risiken eines einzelnen Bankinstitutes durch das restliche System einerseits aufgefangen, andererseits verbreitet werden. Im letztgenannten Fall ist die Rede von Ansteckungseffekten. Aus Sicht eines Bankentitel ¿ beispielsweise Aktien ¿ innehabenden Anlegers äußern sich diese als voneinander abhängig auftretende unvorteilhafte Renditeextrema. Hier setzt die vorliegende Arbeit an. Die Trennung der Randverteilungen der Renditen einzelner Bankentitel von deren Abhängigkeitsstruktur, der Copula, erlaubt es, diese Effekte in das Optimierungskalkül eines Entscheidungsträgers zu integrieren. Hierzu wird ein System von Strategien formuliert, die Ansteckungseffekte in unterschiedlich starkem Ausmaß berücksichtigen. Die empirische Anwendung dieser Strategien auf ein Bankaktienportfolio ermöglicht Erkenntnisse darüber, inwieweit Schwächen von Ansteckungseffekte negierenden Optimierungskalkülen nicht nur vermieden, sondern auch überkompensiert werden können. Konkret steht im Fokus der Analyse, ob einem risikoaversen, dynamisch allokierenden Investor in Krisenphasen bei zunehmender Berücksichtigung von Ansteckungseffekten eine sukzessive Verbesserung seiner Vermögenssituation im Hinblick auf Rendite- und Risikoaspekte sowie Transaktionskosten gelingt. Neben diesen strategieübergreifenden Fragestellungen gelingen Einsichten in das Potenzial der einzelnen Strategie, bei Zunahme der Risikoaversion des Investors eine Senkung der Transaktionskosten zu gewährleisten sowie bei steigender Ansteckungswahrscheinlichkeit eine Umschichtung in weniger ansteckungsanfällige Assets sicherzustellen.
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