Im vergangenen Jahrzehnt hat das Staatsangehörigkeitsrecht verstärkt an Bedeutung im rechtlichen Instrumentarium europäischer Staaten gewonnen. Vor allem im Umgang mit sog. »foreign terrorist fighters« wurde die Möglichkeit der Ausbürgerung in diesem Zusammenhang diskutiert, und vielerorts auch davon Gebrauch gemacht. Der deutsche Gesetzgeber hat mit der Einführung von § 28 Abs. 1 Nr. 2 StAG auf dieses Phänomen reagiert, und so die bisher aus historischen Gründen begrenzten Möglichkeiten der Ausbürgerung von Deutschen um einen weiteren Tatbestand erweitert. Vor diesem Hintergrund beschäftigt…mehr
Im vergangenen Jahrzehnt hat das Staatsangehörigkeitsrecht verstärkt an Bedeutung im rechtlichen Instrumentarium europäischer Staaten gewonnen. Vor allem im Umgang mit sog. »foreign terrorist fighters« wurde die Möglichkeit der Ausbürgerung in diesem Zusammenhang diskutiert, und vielerorts auch davon Gebrauch gemacht. Der deutsche Gesetzgeber hat mit der Einführung von § 28 Abs. 1 Nr. 2 StAG auf dieses Phänomen reagiert, und so die bisher aus historischen Gründen begrenzten Möglichkeiten der Ausbürgerung von Deutschen um einen weiteren Tatbestand erweitert. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Arbeit mit den völkerrechtlichen Grenzen, die auch für diese - traditionellerweise dem domaine réservé der Staaten zugeordnete - Möglichkeit des Ausschlusses aus dem Staatsvolk bestehen. Dabei wird insbesondere die EMRK beleuchtet, für deren Art. 8 der EGMR über die »soziale Identität« einen Zugriffspunkt für den menschenrechtlichen Schutz vor Ausbürgerung eröffnet hat.
Sara Maria Collorio studierte Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und der Université de Neuchâtel mit dem Schwerpunkt im Völker- und Europarecht. 2019 schloss sie ihre Erste Juristische Prüfung ab und erwarb 2021 einen LL.M. der Columbia University in the City of New York. Begleitend zu ihrer Promotion war sie in einer internationalen Wirtschaftskanzlei tätig. Ihr Rechtsreferendariat absolviert sie derzeit am Oberlandesgericht München.
Inhaltsangabe
A. EinleitungAusbürgern und Verbannen - Aktuelle Gesetzgebung in Europa: die »Rückkehr der Verbannung«? - Ziel und Gang der UntersuchungB. Grundlegendes zur Staatsangehörigkeit im (Völker-)RechtStaatsangehörigkeit im aktuellen Rechtsverständnis - Die (traditionelle) Rolle der Staatsangehörigkeit im VölkerrechtC. Staatsangehörigkeitsverlust in den EMRK-StaatenSystematisierung der staatsangehörigkeitsrechtlichen Verlustnormen in den EMRK-Mitgliedstaaten - Freiwillige Aufgabe auf Veranlassung der Betroffenen - Unfreiwilliger Verlust auf Veranlassung des Staates - FazitD. Grenzen für Staatsangehörigkeitsverlust auf globaler und außereuropäischer regionaler EbeneRechtsquellen auf globaler Ebene - Außereuropäische regionale Rechtsquellen zum StaatsangehörigkeitsverlustE. Europäische Rechtsquellen zum StaatsangehörigkeitsverlustEuropäisches Übereinkommen über die Staatsangehörigkeit - Unionsrecht: die Verhältnismäßigkeitsprüfung nach »Rottmann« und »Tjebbes« - Europäische MenschenrechtskonventionF. Identität»Teilbereiche« der individuellen Identität - Theorie der sozialen Identität und Gruppendynamik - Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit: Folgen des Ausschlusses aus Gruppen - Berücksichtigung kultureller Unterschiede in der Identitätsforschung - Nationale Identität und StaatsangehörigkeitG. Staatsangehörigkeit als Teil des PrivatlebensAuslegung der EMRK-Bestimmungen: Kritik an der Herangehensweise des EGMR - Auslegung der EMRK-Bestimmungen (insbesondere Art. 8 EMRK)H. Zusammenfassende Thesen
A. EinleitungAusbürgern und Verbannen - Aktuelle Gesetzgebung in Europa: die »Rückkehr der Verbannung«? - Ziel und Gang der UntersuchungB. Grundlegendes zur Staatsangehörigkeit im (Völker-)RechtStaatsangehörigkeit im aktuellen Rechtsverständnis - Die (traditionelle) Rolle der Staatsangehörigkeit im VölkerrechtC. Staatsangehörigkeitsverlust in den EMRK-StaatenSystematisierung der staatsangehörigkeitsrechtlichen Verlustnormen in den EMRK-Mitgliedstaaten - Freiwillige Aufgabe auf Veranlassung der Betroffenen - Unfreiwilliger Verlust auf Veranlassung des Staates - FazitD. Grenzen für Staatsangehörigkeitsverlust auf globaler und außereuropäischer regionaler EbeneRechtsquellen auf globaler Ebene - Außereuropäische regionale Rechtsquellen zum StaatsangehörigkeitsverlustE. Europäische Rechtsquellen zum StaatsangehörigkeitsverlustEuropäisches Übereinkommen über die Staatsangehörigkeit - Unionsrecht: die Verhältnismäßigkeitsprüfung nach »Rottmann« und »Tjebbes« - Europäische MenschenrechtskonventionF. Identität»Teilbereiche« der individuellen Identität - Theorie der sozialen Identität und Gruppendynamik - Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit: Folgen des Ausschlusses aus Gruppen - Berücksichtigung kultureller Unterschiede in der Identitätsforschung - Nationale Identität und StaatsangehörigkeitG. Staatsangehörigkeit als Teil des PrivatlebensAuslegung der EMRK-Bestimmungen: Kritik an der Herangehensweise des EGMR - Auslegung der EMRK-Bestimmungen (insbesondere Art. 8 EMRK)H. Zusammenfassende Thesen
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