Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Germanistisches Institut ), Sprache: Deutsch, Abstract: Friedrich Wolf geht es mit seinen gesellschaftskritischen und politischen Themen nicht nur um die Darstellung seiner Vorstellung von Realität, sondern auch darum, seine Überzeugung der marxistischen Weltanschauung und der daraus resultierenden sozialistischen Gesellschaftsordnung zu propagieren. Diese Idee findet in fast allen seiner Dramen Verwendung und ist charakteristisch für Friedrich Wolfs Werke, die sich mit der Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts auseinandersetzen. Seine Romane und Erzählungen sind gänzlich unbekannt, und der Name „Friedrich Wolf“ ist in Deutschland im Wesentlichen in Vergessenheit geraten, obwohl er in der marxistischen Literaturwissenschaft der ehemaligen DDR als Mitbegründer des „Sozialistischen Realismus“ gilt. Aber mit seinen Dramen, besonders „Das bist du“, „Der arme Konrad“, „Cyankali“ und „Professor Mamlock“ konnte er in der Zeit der Weimarer Republik große Erfolge feiern.2 „Das bist du“ zählt mit zu seinen frühen, expressionistisch geprägten Stücken, die er in der Zeit von 1917 bis 1922 geschrieben hat. Danach konzentriert er sich auf proletarisch-revolutionäre Theaterstücke im Stil der „Neuen Sachlichkeit“3, wobei er zum Beispiel im Schauspiel “Der arme Konrad“ von 1923 die Probleme des kommunistischen Klassenkampfes thematisiert. Cyankali ist sein erstes großes Zeitstück, das ihn 1929 über die Grenzen von Deutschland hinaus bekannt macht. Friedrich Wolf hat in der Zeit der Weimarer Republik über zwölf Dramen und einige Prosawerke verfasst. Bei einer 16-bändigen Gesamtausgabe, die „inklusive zweier Briefbände 8477 Seiten umfasst“5, und einigen Publikationen außerhalb der gesammelten Werke, ist eine Auswahl also nicht nur dringend notwendig, sondern auch sehr schwierig. In Verbindung mit seiner Entwicklung vom expressionistischen Künstler zum sozialistisch-realistischen Dramatiker werden hier die Stücke „Das bist du“ (1919), „Der Arme Konrad“(1923) und „Cyankali“ (1929) bearbeitet. „Das bist du“ war das erste Stück mit dem Friedrich Wolf den Weg auf die Bühne geschafft hat, und das den Grundstein für seine weiteren Leistungen darstellt. Mit „Der Arme Konrad“ bewegt sich Wolf in Richtung des proletarisch-revolutionären Theaters und konnte auch damit wichtige Erfolge erzielen. Seine größte und auch bemerkenswerteste Wirkung erlangte er durch das Zeit-stück „Cyankali“. Es ist das beste Exempel für ein sozialistisch-realistisches Theaterstück, dass er 1928 in seiner Programmschrift „Kunst ist Waffe“ fordert.