Welche Folgen hat die fortschreitende Wissenschaftsentwicklung für die feministische Theorie? Stellt beispielsweise die manifeste Annäherung zwischen Informatik und Genetik die bisherigen feministischen Kritikkonzepte in Frage? Innerhalb welcher theoretischen Traditionen bewegt sich die feministische Erkenntnistheorie? Insgesamt elf amerikanische und deutsche Wissenschafts- und Gesellschaftstheoretikerinnen erarbeiten in "Vermittelte Weiblichkeit" fragend neue Orientierungspunkte zur Weiterentwicklung feministischer Theorie. Wie in einem Kaleidoskop werden zahlreiche Facetten weiblicher Sichtweisen auf Privatheit und Öffentlichkeit, Produktion und Reproduktion, Körper und Darstellung sowie Natur und Geschichte erkennbar. Da sich das Geschlechterverhältnis in den letzten Jahrzehnten massiv verändert hat, setzen die vorliegenden Beiträge diese Veränderungen in Beziehung zu den Entwicklungen in den Naturwissenschaften. Dabei wird die Naturalisierung der Geschlechterdifferenz a ls Kennzeichen der Moderne sichtbar. Mit den jüngsten Eingriffen in das Reproduktionsgeschehen und der Aufspaltung des Frauenbildes in Mutter und Karrierefrau ist die zunehmende Uneindeutigkeit der gesellschaftlichen Existenz und Subjektivität von Frauen unabweisbar. Daraus entwickeln die verschiedenen Forscherinnen das Theorem vom multiplen Subjekt: Gerade weil es widersprüchlich, unzulänglich und verletzlich existiere, sei das Subjekt fähig zum Dialog. So gibt dieser Sammelband selbst ein Beispiel für den gelungenen Dialog der Disziplinen.
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