Aufgrund des angespannten Finanzhaushalts der Bundesrepublik Deutschland und den Veränderungen auf dem Gesundheitssektor, die zu einem zunehmenden W ettbewerb der bisher unter staatlicher Obhut stehenden Krankenhäuser mit privaten Anbietern geführt hat, ist die Immobilie Krankenhaus immer weiter in den Fokus der Betreiber gerückt. Die Immobilie wird heute nicht mehr als kostenintensiver Faktor in der Unternehmensbilanz gesehen, sondern als wichtiger Faktor des Wertschöpfungsprozesses. Infolgedessen wird die Immobilie erstmalig während ihres gesamten Lebenszyklus betrachtet, in dessen Verlauf die Nutzungsphase einen zentralen Bestandteil bildet und auch die Grundlage für die Analysen dieser Arbeit darstellt. Ziel dieses Buches ist es, die Krankenhausimmobilie in ihrem gesamten Lebenszyklus eingehend zu betrachten, das heißt auch die Spezifikationen bei der Planung und Errichtung zu bestimmen, jedoch speziell die Besonderheiten während des Betriebs und der Nutzung zu analysieren. Ein besonderes Interesse soll dabei dem Facility Management und in dessen Verlauf der Instandhaltung der Immobilie gelten, welchen Einfluss es auf den Kernprozess im Krankenhaus hat und ob es weiteres Optimierungspotential besteht. Um die Spezifikationen des Facility Managements im Krankenhaus bestimmen zu können, werden zunächst die grundlegenden Eigenschaften eines Krankenhauses herausgearbeitet und analysiert. Hinzu kommen die bereits während des Planungs- und Bauprozesses auftretenden Prozessspezifikationen, die auch, wie sich später herausstellt, wesentlichen Einfluss auf das Facility Management nehmen können. Da das Facility Management als Supportprozess des medizinischen Kernprozesses gilt, werden im weiteren Verlauf der Arbeit die in der Immobilie tatsächlich ablaufenden Prozesse definiert, sodass sich ein immer klareres Bild der essentiellen Aufgaben des Facility Managements ergibt. Die Analyse der Krankenhausimmobilie hat zudem einige weitere interessante Aspekte aufgezeigt, die momentan nicht ideal umgesetzt werden. So ist aufgrund der neuartigen Finanzierungsmöglichkeiten für Krankenhäuser eine Zentralisierung in einem Gebäude nicht mehr notwendig und könnte eventuell durch die bereits in der Vergangenheit praktizierte Pavillonstruktur wieder ersetzt werden. Solch ein Modell, in das viele der in dem Buch gewonnen Erkenntnisse eingeflossen sind, wird am Ende des Buches ausführlich vorgestellt und diskutiert.