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Erzählungen über die Seefahrt des irischen Abts Brendan von Clonfert (6. Jh.) kursierten nahezu das gesamte Mittelalter in großen Teilen Westeuropas. Dieser Band zeichnet an einem repräsentativen Text-Corpus zu diesem Heiligen exemplarisch nach, wie mittelalterliche Erzählungen Jahrhunderte lang tradiert und dabei verändert wurden - nicht nur über räumliche, sondern auch über sprachliche, soziale und mediale Grenzen hinweg. Die Studie ist interdisziplinär angelegt und orientiert sich bei den Analysen an den aktuellen Diskursen zum Wiedererzählen sowie zur Retextualisierung innerhalb der…mehr

Produktbeschreibung
Erzählungen über die Seefahrt des irischen Abts Brendan von Clonfert (6. Jh.) kursierten nahezu das gesamte Mittelalter in großen Teilen Westeuropas. Dieser Band zeichnet an einem repräsentativen Text-Corpus zu diesem Heiligen exemplarisch nach, wie mittelalterliche Erzählungen Jahrhunderte lang tradiert und dabei verändert wurden - nicht nur über räumliche, sondern auch über sprachliche, soziale und mediale Grenzen hinweg. Die Studie ist interdisziplinär angelegt und orientiert sich bei den Analysen an den aktuellen Diskursen zum Wiedererzählen sowie zur Retextualisierung innerhalb der Mediävistik, wobei ein erweiterter Textbegriff im Sinne der Material Philology zugrunde gelegt wird. Neben textinternen werden insbesondere auch textexterne Modifikationen wie die handschriftliche Mitüberlieferung eines Textes in den Fokus gerückt. Durch diesen Ansatz wird für die Brandanforschung Neuland beschritten und werden wertvolle Impulse für die Erzählforschung des Mittelalters geliefert.

Gewinner des Förderpreises des Universitätsverlages Osnabrück 2019.

Tales about the sea voyages of the Irish abbot Brendan of Clonfert (6th century) were well known through the Middle Ages and spread almost over the whole of Western Europe in that period. This volume focusses on a representative text corpus of a particular saint to show in an exemplary way, how medieval tales were passed on and changed from century to century. Not only did they cross country borders, they traversed also linguistic, social and medial borders. Therefore, this investigation is interdisciplinary, and its analyses are based upon recent discourses concerning theories of retextualization and retelling, following a notion of text that stems from Material Philology. In addition to textinternal modifications the study aims specifically at textexternal modifications such as other texts in collected manuscripts. By doing so it enters new ground for Brendan research and it creates new impulses for medieval narrative research.

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Autorenporträt
Dr. Sebastian Holtzhauer arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Älteren Deutschen Sprache und Literatur an der Universität Hamburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen neben geistlicher Literatur und Heldenepik auch Editionsphilologie und historische Narratologie.
Rezensionen
Der von Sebastian Holtzhauer verfolgte Ansatz ist interdisziplinär angelegt. Er orientiert sich am aktuellen mediävistischen Forschungsdiskurs [...]. Angesichts der Komplexität der Vorgehensweise, aber auch des Textumfangs ist es schwer möglich, detailliert jeden Schritt des Verfassers nachzuvollziehen, und so sind einige der interessanten Querverbindungen, die aufgezeigt werden, unerwähnt geblieben. Gleichwohl sollten genügend Anregungen gegeben sein, sich mit dem vorliegenden Buch näher zu beschäftigen. Sowohl im engeren Sinne auf die Brendan-Überlieferung als auch im Weiteren auf hagiographische Texte bezogen lässt sich - gerade auch unter dem Blickwinkel einer angewandten Retextualisierung eines beziehungsweise explizit dieses Stoffes - das Ganze mit Gewinn lesen.

Jörg Füllgrabe, aus »literaturkritik.de«, https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=26281