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Jede Kultur kennt Teufelsgeschichten und jede Zeitepoche lässt sie in einem spezifischen Licht aufschimmern. Die gesellschaftlichen Bedingungen im Dasein der Menschen haben sich über die Jahrhunderte immer wieder verändert, die Widersprüche indes, mit denen sich die Hoffnung auf ein Leben in Frieden und ohne die Heimsuchung von vielfältigsten Notlagen, Hunger, Gewalt und zerbrochenen Träumen konfrontiert sieht, behielten ihren Biss bei, wenngleich sie heute wohl an Schärfe gewonnen haben. Der Teufel in der modernen Welt droht nicht mehr mit Höllenqualen. Dieses Gewerbe hat ausgedient. Und doch…mehr

Produktbeschreibung
Jede Kultur kennt Teufelsgeschichten und jede Zeitepoche lässt sie in einem spezifischen Licht aufschimmern. Die gesellschaftlichen Bedingungen im Dasein der Menschen haben sich über die Jahrhunderte immer wieder verändert, die Widersprüche indes, mit denen sich die Hoffnung auf ein Leben in Frieden und ohne die Heimsuchung von vielfältigsten Notlagen, Hunger, Gewalt und zerbrochenen Träumen konfrontiert sieht, behielten ihren Biss bei, wenngleich sie heute wohl an Schärfe gewonnen haben. Der Teufel in der modernen Welt droht nicht mehr mit Höllenqualen. Dieses Gewerbe hat ausgedient. Und doch ruht sein finsterer Schatten weiterhin auf den Versprechungen dieser Welt, deren Lockruf und Glanz aufrechtzuerhalten Film, Literatur und Unterhaltungsindustrie nicht müde werden. Teufelsgeschichten erlauben einen Blick in Grenzbezirke. Wo Zweifel sprießen, Unruhe wächst, Wut das Beichtbedürfnis niederwirft, wo sich der Mensch in seiner ganzen Verlorenheit erkennt und davor nicht mehr zurückschreckt haben sie ihr Zuhause.
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Autorenporträt
Istanbul 1962 hatte für Sedat Kalyoncu nur die vorübergehende Bedeutung eines Eintrags auf einer Geburtsurkunde. Bereits im zarten Alter von anderthalb Jahren begann für ihn unterdessen eine Reise, die ihn, zunächst mehr mitgerissen als willentlich beabsichtigt, zum Grenzgänger zwischen dem Okzident und dem Orient machte. Einst aufgebrochen in einem kleinen Dorf in den Bergen am hinteren Teil der türkischen Schwarzmeerküste, verschlug es ihn an die von bröckelnden Steilfelsen und weißem Dünensand umschlungenen Gestade der Ostsee, kurzum: in die alte Hansestadt Lübeck. Ein migrantisches Schicksal, könnte man meinen, aber zugleich auch eine unverhoffte Chance, zwei Wege und Aspekte in der Auseinandersetzung mit dem, was den Menschen angeblich ausmacht und was er im Laufe turbulenter Geschichtsverläufe verloren hat, kennenzulernen. Für jemanden, der hineingeworfen wurde in den gesellschaftlich brackigen Sumpf von tradierten Herkunfts- und Abstammungsmythen, stellt der überladene und vielfach abgewetzte Begriff der gefühlten Heimat eine über allen Schein existentielle Frage und Herausforderung dar. Spricht auch die Zunge in vielen Sprachen, so kennt das Menschenherz doch nur ein einziges Heim. Es verweilt an keinem Straßenschild, wirft keinen Schatten auf historische Denkmäler und wirbt auf Neonreklamen um keine käuflichen Waren. Jede echte Zugehörigkeit ist ein Wagnis und erstritten außerhalb von Staats-, familiären oder kulturellen Grenzen. So sind über die Jahre zu diesen und artverwandten Themen eine Anzahl von Geschichten entstanden, skurril, verworren, geheimnisvoll, aber - so unaufhaltsam wie Wasser auf seinem Weg durchs unterirdische Gestein - mit Leidenschaft geschrieben. Sedat Kalyoncu hat verschiedene Kampfkünste betrieben und von Jugend auf dem Schachspiel die Treue gehalten. Inzwischen lebt und arbeitet er in einem kleinen Dorf in Dithmarschen, Schleswig-Holstein. Viele seiner Texte sind in der elektro- nischen Zeitschrift "Schattenblick" veröffentlicht.