"Harmonisierte Verbraucherrechte" untersucht mithilfe ausgewählter Theorien die Interessen an einer Vollharmonisierung im Europäischen Entscheidungsprozess. Verbraucherschützer bevorzugen stattdessen in erster Linie eine Mindestharmonisierung, weil sie weitergehende mitgliedstaatliche Schutzstandards erlaubt. Im vorliegenden Fall kam es zu einem gemischten Harmonisierungsansatz. Es werden die Verbraucherrechte-verhandlungen von dem frühen Konsultationsverfahren mit zahlreichen Interessenverbänden über die Ausschuss- und Parlamentsdebatten bis hin zu den Verhandlungsergebnissen des Rates untersucht. Zu den 33 identifizierten Verhandlungsgegenständen zählen der Online-Handel, das vierzehntägige Widerrufsrecht und Abo-Fallen. Eine Verbotsregelung zu Abo-Fallen beugt beispielsweise einer finanziellen Verschuldung vor. Die Entscheidungsfindung vereint viele, auch gegensätzliche Interessen. Die zentrale Fragestellung von "Harmonisierte Verbraucherrechte" lautet: Inwiefern treten politische Interessen, nationale Interessen und grenzüberschreitende Interessengruppen als Treiber der teilweisen Vollharmonisierung auf?