Leserschaft und Kritik der Frühen Neuzeit betrachteten das Reiseschrifttum als zentrale Möglichkeit, den eigenen, begrenzten Lebensraum zu erweitern. Literarische Texte hingegen wurden aufgrund ihrer erfundenen Inhalte kaum als adäquates Bildungsmittel betrachtet. Am Beispiel von Martin Opitz' ,Schäfferey von der Nimfen Hercinie' (1630) und Johann Timotheus Hermes' ,Sophiens Reise von Memel nach Sachsen' (1778) zeigt die Arbeit, inwiefern sich Autoren bewusst Strategien der Reiseberichterstattung aneigneten, um ihre Leserschaft auszubilden. Auf der Grundlage intensiver Quellenstudien - darunter eine Handschrift Hermes' - werden präzise die Wissensbereiche herausgearbeitet, die über die literarischen Texte vermittelt werden. Zugleich wird erstmals eine geschlossene Analyse von Hermes' Roman vorgelegt.
Der Inhalt
- Gelehrsamkeit und Bildungskonzepte der Frühen Neuzeit
- Romanpoetik
- Entwicklung des Reiseschrifttums im 17. und 18. Jahrhundert
- Textanalysen: Opitz' "Schäfferey von der Nimfen Hercinie" und Hermes' "Sophiens Reise von Memel nach Sachsen"
- Edition Manuskript Johann Timotheus Hermes
Die Zielgruppen
- Forscherinnen und Forscher der Literaturwissenschaft und Theologie
- Literaturwissenschaftlich interessierte Historikerinnen und Historiker
Die Autorin
Simone Oechslen ist Geschäftsführerin der Professional School of Education Stuttgart-Ludwigsburg (PSE).
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