An je drei fiktionalen Entwürfen der bolivianischen Städte La Paz und Santa Cruz wird gezeigt, wie die Autoren die Physis der textuellen Städte aus topographischen Werten erschaffen. Durch die Verwendung topologischer Werte schreiben sie ihnen darüber hinaus eine immaterielle Spezifik ein. Die textuellen Städte erweisen sich gegenüber ihren realen Vorbildern als widerständig, sie reproduzieren nicht das angespannte Verhältnis, das zwischen La Paz und Santa Cruz herrscht. Stattdessen setzen sie sich mit sozialen Fragen und Identitätsentwürfen eines plurinationalen Staates auseinander. Damit führen sie nicht nur eine bolivianische Literaturtradition fort, sondern erweitern auch das Feld des lateinamerikanischen Stadttextes um neue, interessante Aspekte.