Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Sport - Sportsoziologie, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Sportpsychologie & Sportpädagogik), Veranstaltung: Geistes- und sozialwiss. Diagnostik und Intervention, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Ausarbeitung wird der Frage nachgegangen, ob der Sportverein ein geeignetes Setting für die soziale Integration von Flüchtlingen darstellt.Die Integration von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen, sprachlichen und ethnischen Hintergründen ist eine aktuelle gesellschaftspolitische Schlüsselaufgabe.Neben Maßnahmen auf Bildungs- und Arbeitsmarkt, sollte dabei aber auch die ausgeprägte Vereinsstruktur in Deutschland berücksichtigt werden, denn in dieser findet ein großer Teil des sozialen Miteinanders unserer Gesellschaft statt, wodurch sie einen potentiellen Ort von Integration darstellt. Slogans wie "Sport spricht alle Sprachen", "Sport verbindet" oder "Sport kennt keine Grenzen" suggerieren dabei, dass sportliche Aktivitäten per se weitreichende sozialintegrative Funktionen speziell für Menschen mit Migrationshintergrund hätten und der Sport als "Türöffner in die Gesellschaft" für die Integration genutzt werden kann.Und auch auf die Integrationspotenziale des vereins- und verbandsorganisierten Sports wird in gesellschaftspolitischen und in sportverbandlichen Diskussionen immer wieder verwiesen, der als Motor der Integration über sprachliche, ethnische, kulturelle oder religiöse Grenzen hinweghelfen soll. Der DOSB ist sich dessen bewusst und versucht mit verschiedenen Kampagnen und Programmen die Integrationspotenziale des Sports zu aktivieren. Zudem bekennt er sich zur Rolle des organisierten Sports bei der Integration von Flüchtlingen: "Der DOSB, seine Mitgliedsorganisationen und die Vereine stellen sich den neuen Herausforderungen, heißen Flüchtlinge willkommen und geben ihnen Unterstützung und Orientierung." (DOSB, 2015). Und so gelingt es dem vereins- und verbandsorganisierten Sport dann auch, so viele Personen mit Migrationshintergrund an sich zu binden wie keine andere freiwillige Vereinigung in Deutschland. Trotzdem sind Personen mit Migrationshintergrund im Hinblick auf die Aktivität und das freiwillige Engagement im Handlungsfeld Sport und Bewegung nach wie vor unterrepräsentiert sind. Es lässt sich also vermuten, dass es im sportpolitischen Diskurs zu einer Verklärung der Vorteile des Sports für die Integrationsprozesse haben kann und es Einschränkungen der integrativen Möglichkeiten gibt, auf die auch im wissenschaftlichen Diskurs hingewiesen wird.
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