Marktorientierte Bewertungsverfahren stellen ein fundamentales Instrument zur Schätzung von Markt- bzw. Transaktionspreisen dar und kommen insbesondere bei indikativen Unternehmensbewertungen in frühen Phasen von M&A - Prozessen zum Einsatz. Marktorientierte Verfahren erlauben die Berücksichtigung wichtiger M&A - spezifischer Faktoren, wie gezahlter Prämien und Synergieeffekte und der Angebots- und Nachfrage - Situation am Markt für Fusionen und Übernahmen. In M&A - Prozessen eignen sich Multiplikatorverfahren zur Marktpreisanalyse, Durchsetzung von Argumentationswerten, Plausibilisierung von DCF- und Ertragswerten und zur Identifikation von Prämienzahlungen. Obgleich Multiplikatorverfahren in der wissenschaftlichen Diskussion starker Kritik ausgesetzt sind, haben sie aufgrund ihrer relativ einfachen Anwendung und der leichten Vergleichbarkeit ihrer Ergebnisse in der Praxis der Unternehmensbewertung weite Verbreitung erlangt. Trotz seiner einfachen methodischen Grundidee setzt der Multiplikator - Ansatz in der praktischen Anwendung jedoch eine differenziertere Betrachtung der Bewertungsgrößen voraus als vielfach angenommen.