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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: sehr gut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Deutsche Sachprosa des späten Mittellters, 41 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Vermittlung medizinischen Wissens im Mittelalter erschließt sich einem in ungemein vielfältiger Form, und zwar gleichermaßen textsortenspezifisch als auch thematisch. So sind uns bereits seit althochdeutscher Zeit entsprechende Belege in Form von Arzneibüchern, Rezeptsammlungen und…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: sehr gut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Deutsche Sachprosa des späten Mittellters, 41 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Vermittlung medizinischen Wissens im Mittelalter erschließt sich einem in ungemein vielfältiger Form, und zwar gleichermaßen textsortenspezifisch als auch thematisch. So sind uns bereits seit althochdeutscher Zeit entsprechende Belege in Form von Arzneibüchern, Rezeptsammlungen und Traktaten überliefert. In einem Großteil höfischer Literatur lässt sich die Rezeption dieses Wissens bei der Behandlung von Krankheit und Leiden wieder erkennen. So ist der arme Heinrich in Hartmann von Aues gleichnamiger Versnovelle mit Aussatz behaftet und erhofft sich vom Wissen der Ärzte im berühmten Salerno Heilung. Auch im Eneasroman des Heinrich von Veldeke wird Eneas im Kampf von einem vergifteten Pfeil am Arm verletzt. Die Eisenspitze bleibt im Knochen stecken und lässt den Arm anschwellen. Erst ein herbeigerufener kundiger Arzt entfernt mittels einer Zange den vergifteten Splitter und behandelt die Wunde mit Theriak und Diptam. Im Iwein des Hartmann von Aue wird der gleichnamige Held von der melancholia ergriffen und - wahnsinnig und schwarz am ganzen Körper - nur durch Anwendung einer Zaubersalbe geheilt.
Im Folgenden soll anhand zwei der bekanntesten Werke der höfischen Literatur - Wolfram von Eschenbachs Parzival und Gottfried von Straßburgs Tristan - sowohl Verletzung und Leiden der jeweiligen Protagonisten dargestellt als auch die unternommenen Heilungsversuche vor dem Hintergrund der damaligen medizinischen Wissensrezeption beleuchtet werden. Zu Beginn zeichnet ein historischer Abriss die Entwicklung der Medizingeschichte von der Antike bis zum Spätmittelalter nach. Besondere Berücksichtigung findet in diesem Zusammenhang die Überlieferung antiker Traditionen, wobei das Augenmerk besonders auf das Wirken von Hippokrates und Galen gelegt wird. Nach einem kurzen Überblick über die im Mittelalter vorherrschenden Erklärungen zur Krankheitsentstehung werden die in den beiden Werken behandelten Verwundungen und Krankheiten anhand von Textbeispielen ausführlich dargestellt. Es folgt eine nähere Beschreibung hinsichtlich der Differenzierung der angewandten Heilungsversuche und Therapien. Im weiteren Verlauf werden die in den beiden Werken eingesetzten Heilmittel und Methoden detaillierter betrachtet und im Anschluss daran die Quellen der geschilderten Heilungsversuche dargelegt. Abschließend sollen in Bezug auf die Darstellung medizinischer Sachverhalte Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den beiden Werken aufgezeigt werden.
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