Vokalisationen von Primaten haben gleiche evolutionäre Wurzeln wie nicht-verbale emotionale Lautäußerungen des Menschen wie z.B. Lachen, Weinen, Schreien oder Stöhnen. Dies macht die Vokalisationen nicht-menschlicher Primaten zu einem geeigneten Modell, um neurobiologische Prozesse verstehen zu können, die auch an der Produktion emotionaler Lautäußerungen beim Menschen beteiligt sind. Die Muskelgruppen, die während der Lautäußerungen aktiv sind, werden aus mehreren Kerngebieten im phylogenetisch alten Stammhirn aktiviert. Es ist jedoch weitgehend unklar, wie die Koordinierung dieser Muskelgruppen bei der Generierung bestimmter Lautmuster funktioniert.Das vorliegende Buch präsentiert Ergebnisse einer grundlagenorientierten Studie, in der die Rolle des unteren (pontinen) Hirnstammes bei der vokalen Mustergeneration und der audio-vokalen Interaktion untersucht wurde. Diese Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis der Steuerungsmechanismen der Stimmgebung und deren Interaktionmit dem auditorischen System der Primaten bei. Sie bilden einen weiteren Baustein für Erklärungsmodelle zu Fehlfunktionen im komplexen System der Lautproduktion.