Was macht einen Reformer am Übergang vom Früh- zum Hochmittelalter aus? So einfach die Frage zunächst wirkt, so schwierig gestaltet sich ihre Beantwortung, zumal die Anwendbarkeit des Reformbegriffes auf diese Epoche vielfach bestritten worden ist. Das vorliegende Buch begegnet dieser Kritik mit einer Diskursanalyse, indem die gruppenbildende Dimension von Werten und Normen anhand zweier Fallbeispiele aus der frühenglischen Geschichte aufgezeigt wird. Durch die Kommunikation über gemeinsame Gesellschaftsideale entstanden Gemeinschaften, die sich in der Retrospektive als Reformer bezeichnen lassen. Damit leistet die Studie nicht nur einen Beitrag zur Erforschung der beleuchteten Beispiele. Vielmehr diskutiert sie auch weiterführende Fragen einer kulturwissenschaftlich inspirierten Sozialgeschichte sowie der historischen Werteforschung. What constituted a reformer during the transition from the early to the high Middle Ages? As simple as this question may seem, it is difficult to answer, especially since scholarship has increasingly cast doubt on the usefulness of the modern concept of reform for medieval studies. This book counters recent criticism with a discourse analysis based on two case studies from early English history focussing on group formation processes. It shows how shared ideas of values and norms were employed by historical actors in order to establish a distinct social group, namely, the community of reformers. Thus the study not only contributes to research on the case studies highlighted, but also addresses further questions pertaining to a social history inspired by cultural studies and to the historical study of values.
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