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Als Sergeant der U.S. Army erlebt Steven E. Kuhn 1991 die Schrecken des Golfkrieges: Giftgasalarm, Raketenbeschuss, den Tod eines Freundes. Kuwait wird zwar befreit, doch Saddam Hussein bleibt an der Macht. Fassungslos muss Steven E. Kuhn zusehen, wie irakische Soldaten die aufständischen Schiiten in Basra abschlachten, ohne dass die amerikanischen Soldaten eingreifen dürfen. Kuhn beginnt, am Sinn des Kriegs zu zweifeln. Nach dem Krieg versucht er, sich im zivilen Leben durchzuschlagen, aber die Erlebnisse von 1991 lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Er ist nervös und aggressiv und kann seine…mehr

Produktbeschreibung
Als Sergeant der U.S. Army erlebt Steven E. Kuhn 1991 die Schrecken des Golfkrieges: Giftgasalarm, Raketenbeschuss, den Tod eines Freundes. Kuwait wird zwar befreit, doch Saddam Hussein bleibt an der Macht. Fassungslos muss Steven E. Kuhn zusehen, wie irakische Soldaten die aufständischen Schiiten in Basra abschlachten, ohne dass die amerikanischen Soldaten eingreifen dürfen. Kuhn beginnt, am Sinn des Kriegs zu zweifeln.
Nach dem Krieg versucht er, sich im zivilen Leben durchzuschlagen, aber die Erlebnisse von 1991 lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Er ist nervös und aggressiv und kann seine Schuldgefühle nicht überwinden. Als George W. Bush zum neuen Krieg rüstet, spricht sich Steven Kuhn dagegen aus, obwohl er sich mit den kämpfenden Soldaten verbunden fühlt. Sein Lebensbericht zeigt, dass niemand unbeschädigt aus dem Krieg kommt, auch nicht die vermeintlichen Sieger.
Autorenporträt
Steven E. Kuhn, geboren 1967 in Harrisburg, Pennsylvania. Nach Abschluß der High School meldet er sich zur U.S Army, die ihn 1986 nach Gelnhausen bei Frankfurt schickt. 1990 wird seine Einheit zum Einsatz im Golfkrieg abkommandiert. Er kämpft in Saudi Arabien, in Kuwait und im Irak. Danach Rückkehr nach Deutschland, wo er sich eine neue Existenz aufbauen will, und Abschied von der Army. Zunächst verschiedene Jobs, u. a. als Bodyguard und Türsteher, 1993?1996 Versicherungsvertreter, Bar- und Personalmanager, 1996 eröffnet er eine eigene Cocktailbar in Berlin. In Wien, Dortmund und Berlin und Chicago arbeitet er außerdem als Club Manager, Sales Manager und europäischer Entwicklungs- und Operationsmanager für verschiedene internationale Fitness Companies. Zur Zeit Fernstudium und Ausbildung zum MBA (Masters of Business Administration) im Part Time Programme der NIMBAS?Bradford University in Berlin.
Nordhausen, Frank, Jahrgang 1956, Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie in Berlin; bis 1996 freier Journalist und Autor, zahlreiche Beiträge für Spiegel, Stern und Zeit; seit 1996 Reporter der Berliner Zeitung; seit 1999 mehrfache Aufenthalte in Krisengebieten, u. a. 2003 im Irak. Bücher im Ch. Links Verlag: »Der Sekten-Konzern. Scientology auf dem Vormarsch« (mit Liane v. Billerbeck), 1993; »Satanskinder. Der Mordfall Sandro B.« (mit Liane v. Billerbeck), 1994 und 2001; »Psycho-Sekten. Die Praktiken der Seelenfänger« (unter Mitarbeit von Liane v. Billerbeck), 1997; »Entkommen. Tagebuch eines Überlebenden aus dem Kosovo« (mit Bardhyl Hoti), 2000.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.06.2003

Soldatenleben
Vor den Toren von Bagdad
STEVEN KUHN / FRANK NORDHAUSEN: Soldat im Golfkrieg. Ch. Links Verlag, April 2003. 144 Seiten, 9,90 Euro.
Immer wieder erinnert Steven Kuhn sich an das Lächeln eines kleinen, schiitischen Mädchens. Diese Erinnerung weckt in ihm noch nach Jahren ein Gefühl von Verzweiflung: Im Golfkrieg 1991 hatte er als amerikanischer Elitesoldat zusammen mit seiner Einheit schon einmal vor den Toren von Basra gestanden. Doch im Gegensatz zu heute entschied sich Präsident George Bush senior gegen den Marsch auf Bagdad und für einen Waffenstillstand. Damals konnte Kuhn dem Mädchen, das sich zu ihm geflüchtet hatte, nur ein Bonbon schenken, bevor er es fortschickte, zurück in die Hände der Häscher von Saddam Hussein. Danach hörte der Soldat aus der Ferne, wie die aufständischen Schiiten von den Regierungstruppen zusammen getrieben und erschossen wurden, doch er konnte nicht helfen.
Der Krieg veränderte sein Leben. Der Vorzeigesoldat mit Kurzhaarschnitt und perfekter Bügelfalte begann, an sich und der Militärlogik zu zweifeln. Bei den Siegesparaden in Washington und New York trug er noch die Fahne seines Bataillons und wurde als Held gefeiert. Die Euphorie verflog jedoch schnell. Bald darauf quittierte er den Dienst in der Armee. Doch der Krieg, die Bilder und der Geruch der Toten blieben seine täglichen Begleiter. Wie tausende andere Veteranen beobachtete auch er an sich selbst immer neue Krankheitssymptome: Migräne, Asthma, Haarausfall und Schübe unkontrollierter Aggressivität.
Um die Geister in seinem Kopf zu bändigen, begann Steven Kuhn über sich und seine Erlebnisse zu schreiben. Jahrelang suchte er nach einem Verlag für seine Erinnerungen. Aber die Zerrissenheit eines Golfkriegsveteranen interessierten hierzulande wie auch in Amerika niemanden. Das änderte sich erst mit dem neuen Krieg; drei Wochen dauerte es von der Idee bis zur Buchpräsentation, so lange, wie die „Koalition der Willigen” diesmal benötigte, um Bagdad zu erreichen. Dabei handelt es sich nicht um das ursprüngliche Manuskript des Autors. Statt dessen lässt Frank Nordhausen, ein Reporter der Berliner Zeitung, Kuhn in Ich-Form erzählen. Das ist schade, denn nur an wenigen Stellen des Buches schimmert die Sprache des Soldaten durch, und man ist erschreckt darüber, wie wenig er über das Land und die Kultur wusste, in das man ihn schickte. Bald schon wird sich ohnehin wieder niemand mehr für die Geschichte von Steven Kuhn interessieren.
DIETER WULF
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Am Ende des zweiten Golfkriegs brach im Süden des Irak ein schiitischer Aufstand aus, der von den Amerikanern mit initiiert worden war, um das Regime in Bagdad zu stürzen. Nachdem sich aber die Militärbefehlshaber, namentlich George Bush entschlossen, die Schiiten nicht - wie versprochen - zu unterstützen, mussten amerikanische Soldaten an der Grenze des Iraks zu Kuwait mit eigenen Augen zusehen, wie die aufständischen Schiiten erschossen wurden, ohne helfen zu können. Die traumatischen Erlebnisse haben bei vielen Soldaten das so genannte Golfkriegssyndrom ausgelöst. Jahrelang interessierte sich niemand für die Geschichten der Soldaten. Umso erstaunter ist Rezensent Dieter Wulf über das plötzliche Interesse daran. Obschon vor vielen Jahren geschrieben, konnte sich lange Zeit kein Verleger für den Text erwärmen, doch auf einmal dauerte es nur drei Wochen von der Idee zur Buchpräsentation. Wulf bedauert, dass das Ursprungsmanuskript umgeschrieben wurde, denn nur an wenigen Stellen des Buches schimmere "die Sprache des Soldaten" durch. Regelrecht erschreckend findet Wulf allerdings, wie wenig der Soldat über das Land wusste, in das man ihn geschickt hatte.

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"Steven E. Kuhn ist der erste Golfkriegsveteran, dessen Memoiren auf deutsch erschienen sind. Der ehemalige Soldat lebt seit den frühen 90er Jahren in Berlin und versucht nun mit seinen schrecklichen Erinnerungen fertig zu werden. Für ihn ist es unverständlich, daß die USA den neuen Golfkrieg begonnen haben, zumal es keine UNO-Unterstützung gibt. Lieber will er als Aufbauhelfer in den Irak gehen." (Der Tagesspiegel, 16.4.03) "Dies ist ein ergreifendes Buch: nüchtern, ohne Pathos, ohne Anklage. Gut, daß Steven E. Kuhn, seine Erfahrungen im Golfkrieg von 1991 aufgeschrieben hat." (Freies Wort, 19.4.2003) "Das Buch gibt Einblicke in das Denken und Fühlen der US-Soldaten. Der einst hochdekorierte Mustersoldat ist in den Jahren seit dem vorigen Golfkrieg zum Zweifler geworden und lehnt den neuen Irakkrieg ab. Noch immer leidet er wie 160 000 andere unter dem Golfkriegssyndrom." (Trierscher Volksfreund, 25.4.2003) "Kuhns Lebensbericht ist in seiner Authentizität fesselnd und aufrüttelnd, gerade weil er nicht kategorisch die Seiten gewechselt hat, nicht der Bekehrte ist, sondern der von vielen Ungewißheiten Geplagt. Kuhn zeigt, daß niemand unbeschädigt aus einem Kreig kommt - auch nicht der vermeintliche Sieger." (Schweriner Volkszeitung, 19.4.2003)