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Die Studie untersucht die Chansons und Motetten von Matheus Pipelare (ca. 1450/55 - ca. 1515), über dessen Biographie nur wenig bekannt ist, der jedoch einen bemerkenswerten Beitrag zur französischen höfischen Chanson burgundischer Tradition leistete und an der neuerlichen Blüte des mehrstimmigen niederländischen Liedes um 1500 entscheidenden Anteil hatte. Sein motettisches Schaffen wirft zudem nicht nur ein Licht auf seine Tätigkeit als zangmeester der Marienbruderschaft in 's-Hertogenbosch, sondern ist zugleich ein Spiegel der besonderen Marienverehrung seiner Zeit, die vor allem in den…mehr

Produktbeschreibung
Die Studie untersucht die Chansons und Motetten von Matheus Pipelare (ca. 1450/55 - ca. 1515), über dessen Biographie nur wenig bekannt ist, der jedoch einen bemerkenswerten Beitrag zur französischen höfischen Chanson burgundischer Tradition leistete und an der neuerlichen Blüte des mehrstimmigen niederländischen Liedes um 1500 entscheidenden Anteil hatte. Sein motettisches Schaffen wirft zudem nicht nur ein Licht auf seine Tätigkeit als zangmeester der Marienbruderschaft in 's-Hertogenbosch, sondern ist zugleich ein Spiegel der besonderen Marienverehrung seiner Zeit, die vor allem in den Niederlanden auf dem Gebiet der Musik und der Bildenden Kunst zahlreiche Kunstwerke hervorbrachte. Die Ergebnisse der Analysen bestätigen und festigen Pipelares kompositionsgeschichtliche Stellung als bedeutenden Vertreter einer um 1500 im Umkreis des habsburgisch-burgundischen Hofes tätigen Komponistengeneration, dessen Musik in den lobenden Beurteilungen von Theoretikern des 16. Jahrhunderts ebenso wie in den zum Teil prächtigen Handschriften und frühen Drucken zu Recht einen Platz zwischen den führenden Musikerpersönlichkeiten der franko-flämischen Vokalpolyphonie des 15. und 16. Jahrhunderts behauptet.
Autorenporträt
Die Autorin: Susan Lempert, geboren 1968, studierte Musiktheorie und Klavier an der Musikhochschule Lübeck (Diplom 1994) und Historische Musikwissenschaften, Theologie und Philosophie an der Universität Hamburg (Promotion 2004). Seit 1994 ist sie als Lehrbeauftragte für Musiktheorie, Gehörbildung und Werkanalyse an der Musikhochschule Lübeck, seit 2000 in gleicher Funktion auch an der Hochschule für Musik und Theater Rostock tätig. Daneben arbeitet sie als Privatmusiklehrerin in Lübeck.