Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Klassische Philologie und Komparatistik), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: "Wer nicht an der Melancholie scheitert, hat nicht über sie nachgedacht..."Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der Melancholie in der postmodernen Gegenwart. Es sollen nicht nur Erscheinungsformen der Melancholie beschrieben, sondern auch Ursachen für ihr Auftreten sowie der gesellschaftliche und - am Beispiel des norwegischen Autors Jon Fosse - literarische Umgang mit ihr in der heutigen Zeit untersucht werden. Dabei ist der wissenschaftliche Ansatz dieser Arbeit zentral für die Behandlung des Themas. Literaturwissenschaft, Psychologie und Soziologie sollen gleichermaßen für die Analyse der postmodernen Melancholie zurate gezogen werden. Dabei stehen die Kennzeichen der Melancholie als Realphänomen in der postmodernen Gesellschaft sowie die literarisch-künstlerische Auseinandersetzung mit ihr im Zentrum der Arbeit.In einem ersten Schritt wird auf die Melancholie in der Psychologie der Postmoderne und dabei vor allem auf die Unterscheidung zwischen Melancholie und Depression eingegangen werden. Auf Basis dreier theoretischer Ansätze, die sich mit der gesellschaftlichen Postmoderne auseinandersetzen - Ulrich Becks Risikogesellschaft, Zygmunt Baumans Unbehagen in der Postmoderne und Jean Baudrillards Konzept der Hyperrealität - erfolgt die Suche nach Melancholie in gegenwärtigen gesellschaftlichen Strukturen. Dabei geht es sowohl um die Darstellung möglicher Ursachen von Melancholie als auch ihre Charakteristika; die ambivalente Beurteilung der Melancholie in der Postmoderne wird von besonderem Interesse sein. Der zweite zentrale Komplex der Arbeit beschäftigt sich mit der Untersuchung der Melancholie in der postmodernen Literatur. Diese wird exemplarisch an dem 2001 in Deutschland erschienenen Roman Morgen und Abend des norwegischen Schriftstellers Jon Fosse durchgeführt. [...]In einem letzten Schritt erfolgt die Zusammenführung von Gesellschaftswissenschaft und Literatur. Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten in der Darstellung von bzw. im Umgang mit Melancholie werden herausgestellt. Ein persönlicher Blick auf den Umgang mit Melancholie in der Zukunft bildet den Abschluss dieser Arbeit.
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