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Der Auslandsberichterstattung ist nicht nur eine Informationsaufgabe zugedacht. Sie soll darüber hinaus zum Abbau nationaler Selbstbezogen heit beitragen und realistische Weltvorstellungen fördern (vgl. KOSCH WITZ 1979, 466). Leider erfüllt sie dieseAufgabe meist nicht und wartet häufig mit Stereotypisierungen auf, wo sie sachkundig erklären sollte. Dieser Umstand ist besonders problematisch angesichts der Tatsache, daß Verstimmungen im internationalen Bereich mitunter nicht auf der Grundlage nationaler Interessengegensätze entstehen, sondern sich an verzerrten Images entzünden (vgl.…mehr

Produktbeschreibung
Der Auslandsberichterstattung ist nicht nur eine Informationsaufgabe zugedacht. Sie soll darüber hinaus zum Abbau nationaler Selbstbezogen heit beitragen und realistische Weltvorstellungen fördern (vgl. KOSCH WITZ 1979, 466). Leider erfüllt sie dieseAufgabe meist nicht und wartet häufig mit Stereotypisierungen auf, wo sie sachkundig erklären sollte. Dieser Umstand ist besonders problematisch angesichts der Tatsache, daß Verstimmungen im internationalen Bereich mitunter nicht auf der Grundlage nationaler Interessengegensätze entstehen, sondern sich an verzerrten Images entzünden (vgl. MALLINCKRODT 1980,44). Ein Beispiel dafür ist die polemische deutsch-französische Ausein andersetzung im September/Oktober 1977, in deren Mittelpunkt mas sive Kritik an der Deutschlandberichterstattung der französischen Presse stand. Angesichts der deutsch-französischen Beziehungen nimmt die vorlie gende Arbeit daher diese Situation zum Anlaß, das Deutschlandbild in französischen Zeitungen zu analysieren und dabei Stereotypisierungen exemplarisch zu untersuchen. Zuvor soll das große Gebiet der Stereotypenforschung vorgestellt und der geschichtliche Hintergrund der französischen Deutschland-Stereoty pen erhellt werden. 1. Nationale Stereotypisierungen in Massenmedien Noch im vorigen Jahrhundert waren die Möglichkeiten eines Bürgers der sich industrialisierenden Welt, etwas über das Geschehen außerhalb der Grenzen seines Nationalstaats zu erfahren, äußerst beschränkt. Das Sammeln von Primärerfahrungen, etwa durch Reisen, war Minderhei ten vorbehalten, auch der Erwerb von Sekundärerfahrungen, etwa durch Bücher oder Zeitschriften, war nicht allen Bevölkerungsschichten ver gönnt. Erst die Entwicklung der Telegraphie (vgl. DESMOND 1978, 131 ff. ) und in ihrem Zuge die Entstehung der Massenpresse gestatteten dem Bürger einen vergleichsweise preiswerten und mühelosen Zugang zu Informationen aus anderen Ländern.