Die Thematik der Kundenbindung hat in den letzten Jahren sowohl in der wissenschaftlichen Diskussion als auch in der Praxis stark an Bedeutung gewonnen. Unternehmen können es sich heute nicht mehr erlauben, rein produktorientiert an den Markt heranzutreten. Denn die Kunden sind sich ihrer Stellung sehr wohl bewusst und finden sich nicht mehr mit Instrumenten des Massenmarketings und unpersönlicher Ansprache ab. In diesem Kontext stellt sich dann allerdings auch zugleich die Frage, wie man die Kunden im Rahmen des Marketing-Mix am besten binden kann jenseits von Produktpreis und -qualität. Die Lösung dieses Dilemmas wird von vielen Unternehmen unterschiedlichster Branchen zunehmend in der Verteilung von Kundenkarten bzw. der Etablierung von Kundenclubs gesehen. Dahinter steckt implizit der Wunsch, eine engere Beziehung zum Kunden aufzubauen, diesen besser kennen zu lernen, die Anonymität abzubauen und eine Art Mitgliedschaftsbeziehung aufzubauen. De facto ist dies der Versuch, eine Besonderheit der genossenschaftlichen Rechts- und Wirtschaftsform die Mitgliedschaftsbeziehung zu imitieren, ohne allerdings den Kunden eine Mitwirkungsmöglichkeit auf das Unternehmen selbst jenseits seines Leistungsspektrums einzuräumen. Motiviert durch diese Ausgangssituation ist das Ziel des Buches, die Bedeutung und den möglichen Nutzen der Kundenbindungsinstrumente, Kundenclub und Kundenkarte, zu verdeutlichen und eine Entscheidungshilfe zum strategischen Einsatz im Marketing zu geben. Dabei werden die entscheidenden Aspekte dargestellt und gleichzeitig kritisch analysiert.