Magisterarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: sehr gut, Technische Universität Berlin (FB Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Mich interessiert das Leben von Frauen! Mich interessiert, wie sie ihr Leben und ihren Alltag organisieren, wie sie ihre Beziehungen leben, wie sie ihre Probleme und Aufgaben meistern, wie sie sich als Frauen begreifen. Das Gefühl, die eigene Weiblichkeit zu genießen, die eigenen Wünsche und Möglichkeiten zu spüren und durchzusetzen, fällt vielen Frauen oft noch immer nicht leicht. Und auch wenn viele von ihnen versuchen, den "Aufbruch" zu wagen, weg von den gesellschaftlichen Normierungen sich ein Leben zu organisieren, begegnen ihnen viele Schwierigkeiten. Immer wieder kommen die Fragen auf, ob denn der Weg in die Unabhängigkeit der Richtige sei und wie sich dieser Wunsch vereinbaren läßt, mit der Sehnsucht nach Sicherheit, Harmonie und Anerkennung. Wie läßt sich ein selbstbestimmtes Leben meistern, sich selbst zu spüren und die eigenen Bedürfnisse durchzusetzen, ohne als "unweiblich" abgestempelt zu werden und somit ins Abseits geschoben zu sein? Gibt es tatsächlich nur die Wahl zwischen bequemer Anpassung, mit dem Ergebnis ein fremdbestimmtes Leben zu führen, oder dem ständigen Kampf, immer im Sturm gegen die Norm? Wie ließe es sich auf einem dritten Weg laufen? Welche Unterstützungen können sich Frauen untereinander dazu geben und wie oft hemmen sie sich gegenseitig, weil Neid eine große Rolle spielt? Welche Wertmaßstäbe haben unsere Mütter uns mitgegeben, mit denen wir uns immer wieder überprüfen, ob wir richtig sind, oder nicht. Sowohl in der Literatur, als auch in den zahlreichen Gesprächen, die ich mit unterschiedlichen Frauen geführt habe, ist die Beziehung zur Mutter ein sehr zentrales Thema, wenn es um die Anerkennung der eigenen Weiblichkeit geht. Denn schon bevor wir das Licht dieser Welt erblicken, wirken sie auf uns ein, führen uns ins Leben und halten uns fest. Dieses Mutter - Tochter - Verhältnis wird und muß daher die gesamte Arbeit hindurch Schwerpunkt sein und ich setze voraus, daß dem Leser dieser massive Einfluß unserer ersten Pflegeperson (was ja in der Regel die Mutter ist) mit all seinen Konflikten klar wird. Wenn wir Töchter hinausgehen in die Welt, wie haben unsere Mütter uns darin unterstützt mit Lust Frau zu werden, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und Verantwortung zu übernehmen? Konnten sie uns darin überhaupt unterstützen oder waren sie in ihrer eigenen Selbstverleugnung gefesselt?
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