„Es wird von der heiligen Messe zu wenig geschrieben, zu wenig gelehrt und zu wenig gepredigt. Damit nun die Welt diesen großen Schaden nicht länger leiden müsse, will ich in diesem Buche mit Hilfe der göttlichen Gnade deutlich und nachdrücklich zeigen, dass die heilige Messe der höchste Gottesdienst ist, durch den die Allerheiligste Dreifaltigkeit würdig geehrt, die lieben Engel und Heiligen hoch erfreut, die heilige Kirche merklich gestärkt, die Welt mächtig erhalten und die Seelen im Fegfeuer mild erquickt werden.“ (Pater Martin von Cochem) Die Schriften des Kapuzinerpaters Martin von Cochem sind eine Zierde der Frömmigkeit, sie gehören zu dem Schönsten, was die deutschsprachige Erbauungsliteratur besitzt. Im eucharistischen Wallfahrtskloster Walldürn schrieb er seine Erklärung der hl. Messe, die zu dem Besten und Tiefsten gehört, was er verfaßt hat. Die über Jahrhunderte bestehende Liebe des katholischen Volkes zur hl. Messe dürfte im deutschsprachigen Raum mit auf dieses weit verbreitete Buch zurückzuführen sein. Der Beinamen „von Cochem“ bezeichnet, wie es bei den Kapuzinern üblich war, die Herkunft seiner Person. Pater Martin wurde am 12. Dezember 1634 in Cochem an der Mosel geboren. 1660 zum Priester geweiht, war er ein unermüdlicher Apostel, beliebter Beichtvater und ein fruchtbarer Schriftsteller. Er starb 1712.