Angesichts der zunehmenden internationalen Rechtsvereinheitlichung ist die Beschäftigung mit ausländischen Methodenlehren nicht nur von theoretischem rechtsvergleichenden Interesse, sondern gewinnt immer stärker unmittelbar praktische Relevanz. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich Patrick Melin zunächst mit der US-amerikanischen Auslegungsmethode und stellt diese der deutschen rechtsvergleichend gegenüber. Er erläutert die äußerst kontroverse moderne Methodendiskussion in den USA, die bislang in Deutschland kaum rezipiert worden ist, sowie deren politische und historische Hintergründe. Divergenzen gegenüber kontinentalen Vorstellungen ergeben sich vor allem durch den sogenannten 'new textualism', einer von Supreme Court Justice Scalia vertretenen Lehre, die eine möglichst weitgehende Bindung des Richters an den Gesetzeswortlaut propagiert. Der Autor behandelt anschließend am Beispiel des CISG die Anwendung internationalen Einheitsrechts. Er beschreibt zunächst eine eigenständige Methodik der Auslegung und Fortbildung des CISG, die den besonderen Anforderungen des internationalen Einheitsrechts gerecht wird. Dann wird untersucht, inwieweit die bisherige Praxis in Deutschland und den USA vor dem Hintergrund der dargestellten unterschiedlichen nationalen Methodentraditionen diesen Anforderungen gerecht geworden ist. Diese Dissertation wurde von der Universität Bonn mit dem Preis des Präsidenten der Italienischen Republik ausgezeichnet. Dieser Preis wird jährlich für die beste Dissertation der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät vergeben. Geboren 1974; Studium der Rechtswissenschaften in Bonn und an der Dickinson School of Law of the Pennsylvania State University; 2004 Promotion; Rechtsreferendar.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.