Der Schutz von Leiharbeitskräften wird gemeinhin schlicht als Gegenpol unternehmerischer Flexibilitätsbedürfnisse behandelt. Gewichtiger ist aber seine Rolle bei der fragmentierenden Wirkung der Arbeitnehmer*innenüberlassung. Auf Basis der rechtlichen und tatsächlichen Rahmenbedingungen stellt Paul Kolfhaus die in der Leiharbeit wirkenden Mechanismen heraus. Die dabei beobachtete erhebliche tarifliche Unterschreitung des Gleichstellungsstandards ist nach seiner Analyse unionsrechtswidrig; der geforderte, ihm zufolge relativ zu verstehende Gesamtschutz von Leiharbeitskräften kann heute nur auf Umwegen garantiert werden. Als Alternative dazu verweist der Autor auf die strukturellen Vorteile einer zwingenden Gleichstellungspflicht.
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