Heinrich Brünings 'Memoiren 1918-1934' erschienen 1970, nur wenige Monate nach seinem Tod bei der Deutschen Verlagsanstalt. Die mit Spannung erwarteten Erinnerungen des Reichskanzlers der Jahre 1930 bis 1932 und letzten Vorsitzenden der Deutschen Zentrumspartei lösten ein gewaltiges Echo in Medien und historischer Fachwissenschaft aus. Die überragende Bedeutung des Memoirenwerkes über die Zeit der Weimarer Republik lag (und liegt) in der Darstellung der rasanten Entwicklungen zu Beginn der 1930er Jahre, in der Interpretation des Niedergangs der ersten deutschen Demokratie sowie des Aufstiegs der Nationalsozialisten und deren Machtübernahme durch einen Angehörigen der politischen Elite. Der von Zeitzeugen, Weggefährten und Freunden Brünings sowie Historikern als sensationell empfundene Inhalt der Erinnerungen weckte bald Zweifel an deren Quellentreue. Seit den 1970er Jahren forderte die Geschichtswissenschaft wiederholt eine historisch-kritischen Neuausgabe der Memoiren. Nachdem dafür unentbehrliche Quellen aus Brünings Nachlass in die Harvard University Archives zurückgelangte waren, konnte diese historisch-kritische Neuedition der 'Memoiren 1918-1934' begonnen und mit dieser Publikation abgeschlossen werden. 2 Halbbände.
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